Forum: Black-Metal
Thema: Review: Asenblut - Aufbruch
Eröffnet von: Runes In My Memory

Beitrag von Runes In My Memory an 15.11.2009, 16:58
Review: Asenblut - Aufbruch

Ihr kennt das sicher auch… Man geht auf ein Underground-Konzert, trinkt genüsslich sein Bier, lässt sich alles um die Ohren hauen was die Szene zu bieten hat und geht rotzevoll , aber mit leuchtenden Augen aus dem Laden, weil man eine neue geile Band kennen gelernt hat. Genau so ging es mir vor rund einem Jahr mit den vier Jüngern von Asenblut! Und dieses Jahr servieren uns die Herren ihr erstes Album:

Hält man das neue Langeisen namens "Aufbruch" in den Händen, wird eines sofort klar: die Jungs haben an Professionalität zugelegt. Das Booklet macht ordentlich was her, ist gut lesbar und mit Bildern jedes Bandmitglieds versehen. Da steckt viel Arbeit drin, also so wie sich das gehört! Ruckzuck die CD ins Laufwerk geprügelt und schon startet der Opener "Wolf"! Es wird also mit einem Demo-Song in neuer Gestalt losgelegt. Wer die Demo kennt, merkt sofort die kleinen aber feinen Unterschiede. Hier wird technischer gespielt  und die Weiterentwicklung der Band wird deutlich. Meiner Meinung nach hat der Song aber etwas an „Gefühl“ verloren, da der Sound nicht mehr ganz so rau und ungeschliffen wirkt. Trotzdem treibt er schön stakkatohaft voran, mit einem coolen Solo hier und ein paar heftigen Blastparts dort! Kaum zu Ende startet auch schon der zweite Track: "Gedanke & Erinnerung". Nun geht’s ans Eingemachte… der erste neue Song! Am Anfang eher thrashig und mit einigen Growls gespickt, schwenkt der Song ins Schwarzmetallische über. Geile Riffs, im Wechsel mit passenden  Screams und Growls unterlegt, sorgen für gute Stimmung vor den Boxen. Von Midtempoparts bis zu Gitarrengefrickel wird so einiges geboten. "Heldenbürde" setzt die Tracklist fort und ich muss sagen, ich bin ziemlich erstaunt was nun kommt: ein Lied im Stile von AMON AMARTH! Man könnte meinen, Johan Hegg blökt einem was von der alten „Once Sent From The Golden Hall“ vor! Doch Asenblut haben auch für sie typische, passende Elemente eingebaut und abgerundet mit einem schönen Solo im Stile des hohen Nordens ist dieser Song ein Anspieltipp. Weiter geht’s mit einem neu aufgenommenen Song der Demo: "Klingenschmiede". Aggressiv aber mit groovigen Riffs tastet sich der Song voran und wirkt genau wie "Kampfruf" viel professioneller eingespielt. Tetzel’s  Growls kommen von ganz unten und verbinden das langsam Brutale mit dem schnellen Geschepper des Tracks. Das nächste Lied ist "Herbststurm". Eher etwas thrashiger gehalten und mit Blastparts versehen, ist der Song mal schneller und mal langsamer…  aber seinen Vorgängern kann er nicht das Wasser reichen. Halbzeit meine Freunde! Doch mit "Die Legende" geht’s weiter. Wieder mit einem Amon Amarth-artigen Part versehen und ordentlichem Gefrickel ausstaffiert, endet der Song genüsslich und geht fast lückenlos zum siebenten Song "Ein Monument" über. Dieser beginnt viel ruhiger und wird wilder und wilder. Feinkost für BELPHEGOR-Fans, vermischt mit Akustikklängen und flüsterndem Gesang. "Kampfruf" gibt dann wieder richtig Gas! Das ist der Song, der noch am authentischsten im Vergleich zur Demo rüber kommt! Ein wahrer Kampfruf, rau und aggressiv! Mattenschwinger aufgepasst: das ist und bleibt ein Meisterstück. Schwungvoll wie im Review zur Demo gesagt… eine Perle der rauen Musik! "Asenblut", legt auch sofort voll los: eingängige Riffs und der im Schlachtengesang vorgetragene Bandname geben dem Song eine klasse Dynamik. Ich bin der Meinung, dieser Song repräsentiert die Band und das nicht nur aufgrund des Namens… es ist die melodiöse Wut, die in ihm steckt! Tja, und nun sind wir auch schon am Ende angelangt… "Von des Verraeters Untergang" ist der letzte Teil des neuen Liedguts. Die Melodie sowie der abgehakte Tackt stimmen die Lauschlappen zufrieden, doch nach "Asenblut" kommt der Song etwas schwachbrüstiger daher. Aber die öfters auftretende coole Melodielinie sorgt für einen gediegenen Abgang des letzten Songs. Aber halt… war da nicht noch was?! Richtig! Als Leckerli gibt es zum Schluss noch einmal die 3 originalen Demo-Songs, was besonders die Fans freuen wird, die keine Demo mehr abgreifen konnten.

Fazit: Asenblut haben sich definitiv weiterentwickelt! Der Sound der Band gibt größtenteils mehr her und stimmtechnisch wurde ebenfalls an sich gearbeitet. Auch die Gitarrenriffs sollten hier erwähnt werden, da auf diese doch ein besonderes Augenmerk gelegt wurde. Man merkt, dass viel Arbeit und Herzblut in diesem ersten Album der Band steckt. Nichts destotrotz haben die Demosongs mehr Charme gehabt, da sie undergroundiger klangen – das ist aber Geschmackssache. Das soll auch nicht heißen das Asenblut nach diesem Album nicht mehr Underground sind… im Gegenteil… die Jungs haben noch einen weiten Weg vor sich! Doch mit „Aufbruch“ ist ihnen ein großer Sprung nach vorne gelungen!  8/10 Punkte!

Support the Underground!  



Gesamtlänge: 54:09 min
Label: Asatru Klangwerke
VÖ: 24.09.2009

Tracklist:
01. Wolf
02. Gedanke & Erinnerung
03. Heldenbürde
04. Klingenschmiede
05. Herbststurm
06. Die Legende
07. Ein Monument
08. Kampfruf
09. Asenblut
10. Von des Verräters Untergang
11. Kampfruf (Demo 2008)
12. Klingenschmiede (Demo 2008)
13. Wolf (Demo 2008)

MySpace: < www.myspace.com/asenblut >
Web: < www.asenblut.de/ >

Beitrag von Exorzist an 16.11.2009, 22:27
Gut beschrieben die Mucke ! Habt mir mal die Tracks auf MySpace reingezogen, irgendwie ist mir das etwas zu durcheinander. Entweder Black/Thrash dann aber eher rauher und druckvoller oder halt Viking, alles zu vermischt verursacht bei mir kein großes zucken in den Hufen.
Die Jungs haben Potenzial, das steht außer Frage. Gerade an den Klampfen wird einiges geboten, jetzt müssten sie sich nur noch auf die richtige Richtung einigen  ;)
Ist jetzt mal meine persönliche Empfindung !

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