Forum: Black-Metal
Thema: Review: Isvind - Gud
Eröffnet von: Nabu

Beitrag von Nabu an 17.06.2015, 17:47
Isvind - Gud

Norwegischer Black Metal kann mittlerweile getrost in „hörenswert“ und „nicht hörenswert“ eingeteilt werden. Der Markt wird von so unglaublich vielen Bands überschwemmt dass es kaum noch Abstufungen von gut oder schlecht gibt. Glücklicherweise besitzt Isvind spätestens seit dem 2011er Release „Intent Iever“ das Prädikat „hörenswert“. Zu meinen persönlichen Favoriten gehören sie seit dem letzten Langspieler „Daumyra“ – auf diesem haben sie ihrem Namen alle Ehre gemacht und eine wunderbar frostige Atmosphäre versprüht.

Auch auf dem aktuellen Album, welches schlicht „Gud“ genannt wird, gelingt ihnen das ausgezeichnet. Der Hörer geht hier auf eine Reise durch eine mystische Frostlandschaft. Bereits das Intro bzw. der Opener „Flommen“ überrascht durch einen Gänsehautmoment. Obwohl der elfengleiche, klare Gesang sehr unerwartet kommt ist er unglaublich stimmig und vermag den Hörer sofort in seinen Bann zu ziehen. Die darauf folgenden Klänge sind eher sanft und führen uns langsam an den rauen, kühlen Klang heran der noch folgt. Ruhig und besonnen, unterlegt mit einem bestimmten Rhythmus, geht die Reise los. Sobald das Riffing und der Gesang einsetzen wird klar wohin es geht – allerdings folgen auch hier Parts mit klarem, weiblichem Gesang. Diese passen hervorragend und geben dem Song etwas Hypnotisches. In meinen Augen ein 6-minütiges Meisterwerk.

Ein weiteres Highlight auf dem Album ist „Dåren“. Etwas düsterer und bedrückender als die restlichen Tracks hat dieser basslastige Song etwas Infernalisches an sich. Das Riffing ist eingängig ohne dabei zu simpel zu sein. Drummer Antichristian (manche kennen ihn vielleicht von Tsjuder), welcher den verletzten Slää ersetzt, treibt den Rhythmus erbarmungslos an. Ein kräftiger, mitreißender Song.

Die größte Stärke des Albums ist aber wie schon beim Vorgänger die Intensität der Musik. Wenn man sich auf Isvind einlässt und in die Musik eintaucht erlebt man modernen Black Metal in einer seiner reinsten Formen. „Gud“ hört man nicht einfach so auf dem Weg zur Arbeit – es sei denn man geht durch den Wald. Sehr lange. Im Nebel. Bei Regen. Alleine.



Anspieltipp: Flommen, Dåren, Spiret

Wertung: 9.0 / 10




Gesamtlänge: 43:32
Label: < Folter Records >
VÖ: 28. Juni 2015

Tracklist
01. Flommen
02. Ordet
03. Tronen
04. Dåren
05. Hyrden
06. Boken
07. Giften
08. Himmelen
09. Spiret

Website der Band: < https://www.facebook.com/Isvindband?fref=ts >

Beitrag von UnDerTaker an 18.06.2015, 18:04
Immer diese Waldläufe... da fehlt mir meist der Wald und die Gelegenheit dazu. Trotzdem scheint die Scheibe vielleicht auch für andere Situationen zu taugen...
Beitrag von ALUCARD an 18.06.2015, 19:46
kannste bestimmt auch zum joggen hören, is ja quasi auch laufen
Beitrag von Nabu an 19.06.2015, 12:23
Oder halt aufm Weg vom Sofa zur Küche um ein neues Bier zu holen - das ist meine favorisierte Laufstrecke.
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