Forum: Death-Metal
Thema: Review: Nailed to Obscurity - Opaque
Eröffnet von: ALUCARD

Beitrag von ALUCARD an 01.11.2013, 12:47
Nailed to Obscurity
Opaque
Apostasy Records
Vö: 20.09.2013



"Opaque" bedeutet frei übersetzt dunkel oder undurchlässig. Und dunkel ist dieses Album auf jeden Fall. Allerdings schimmert das Zweitwerk der Norddeutschen in den allerfeinsten Dunkeltönen.
Nailed to Obscurity spielen Melodic Death Metal mit deutlicher Betonung auf "melodic". Den die eingängigen Gitarrenmelodien sind jederzeit präsent und tonangebend, aber nie aufdringlich oder nervig. So kommt einem direkt die Göteborg Schule als Vergleich in den Sinn ohne das man bei Nailed to Obscurity von einer Kopie sprechen würde. Eigenständigkeit wird hier groß geschrieben, man schafft es auf faszinierende Weise verschiedenartigste Stimmungen innerhalb eines Songs zu erzeugen, teilweise nur durch kleine Veränderungen in den Titeln. Als Beispiel nenne ich mal "Murder of Crowns", ein melodischer Stampfer der aber durch den Einsatz der klaren Vocals gegen Ende eine ganz andere Richtung bekommt. Oder auch "Torn to Shreds" mit seinem leichten Paganfeeling zu Beginn der nach der geflüsterten Passage einen eher traurig melancholischen Einschlag vorweist. Passend dazu die Zeilen "though details fade away...". Und wo wir eben schon bei klaren Vocals waren, die gibts auch im Anfang von "On the Verge of Collapse" zu hören und erinnert mich sehr an den Klargesang von My Dying Bride Sänger Aaron Stainthorpe (vergleicht hier mal "Catherine Blake von MDB). Das ist aber keine Kritik, im Gegenteil, ich mag das sehr. Grundsätzlich gibts aber Vocals zwischen heiserem Krächzen und Growlen die Jagger von Disbelief nicht fern sind. Dennoch aber, wie vorhin schon erwähnt, eigenständig.
"Mythomania" empfängt uns mit flirrenden Gitarren und mündet in einen etwas ruhig gehaltenen Titel mit erneut geflüsterten Textstellen. In den letzten zwei Minuten entwickelt er dennoch nochmal einen ordentlichen Groove, sofort bleibt die Textzeile "i`m the antimessiah" hängen.
Zusammengefasst ist "Opaque" ein toller Labeleinstieg des Fünfers aus Norddeutschland der seinen Albumtitel nicht ohne Grund trägt. Und den darf er stolz und berechtigt tragen, die dunklen Ecken werden bestens mittels der durchweg tollen Atmosphäre ausgeleuchtet. Aufgrund der hohen Qualität des Albums bin ich mir sicher das dem Durchbruch der Band eigentlich nichts im Weg steht. Der Level auf dem die Jungs hier agieren sollte auf jeden Fall den Genreoberhäuptern einen Denkanstoss geben da sie selber grösstenteils nicht mehr dazu fähig sind.

Tracklist:
iNnerME
Torn To Shreds
Mythomania
Murder Of Crows
In Vain
On The Verge Of Collapse
Sealed
Drift
Opaque

9 von 10 Punkten

< https://de-de.facebook.com/nailedtoobscurity >

Beitrag von Exorzist an 01.11.2013, 15:08
Schickes Review, habe schon viel positives zu der Scheibe gelesen. Mir gefällt der Track Opaque ganz gut, wobei der komplette Sound nicht ganz so mein Ding ist.


Beitrag von UnDerTaker an 02.11.2013, 17:47
Also an mir ist die Scheibe nur vorbei geplätschert. Nicht schlecht aber nichts was ich ein zweites Mal in den Player legen wollte. Vielleicht muss man dem Ding eben mehr Zeit geben...
Beitrag von Cosmower an 04.11.2013, 12:52
Schönes Rewiuh. Mucke ist auch recht angenehm, wobei die Platte aber auf Dauer wohl im Regal Staub ansetzen würde. Für die entsprechende Zielgruppe aber sicher geiles Futter.
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