Days of Betrayal – Decapitated for Research
Wem die letzte Beneath The Massacre einen Tick zu heftig ausgefallen ist, der sollte sich zum Spaß mal die Rübe von Days of Betrayal zu Forschungszwecken absäbeln lassen. Denn wo erstere in unkontrollierbarer Manier den Schädel mit einem Brecheisen vom Torso trennen wollen, geht diese  belgische Todesmaschine doch etwas gesitteter ans Werk und bedient sich der herkömmlichen, zu diesem Zweck gemachten Gebrauchsgegenstände. Messerscharf auf den Punkt gespielte Riffs, Mosh-Parts und ein Sänger, der abkreischt, als ob er die dem Zuhörer zugedachten Sezierungsmethoden erst mal an seinen eigenen Eiern ausprobiert. Daneben steht übrigens sein imaginäres zweites Ich, das aufgrund der dabei entstehenden Blutfontänen kurz vor der Ohnmacht steht und nur noch deliriöse Grunzlaute von sich geben kann (ganz schön schizophren oder es sind doch zwei, die sich die Vokills teilen). Gesanglich ist also schon mal für Abwechslung gesorgt. Dazu noch ein Schlagzeug, das abklackert wie 'ne Nähmaschine, die versucht, die abgeschnittenen Köpfe wieder an die Torsi dranzunähen, um dann festzustellen, dass dies die produzierten Leichen auch nicht mehr reanimiert. Natürlich müssen auch die größten Metzger mal eine Arbeitspause einlegen. Selbige besteht hier entweder aus leicht core-igen Moshparts oder aus komischen, zwischen den Liedern eingestreuten Keyboard-Intrumentals, die eigentlich nicht wirklich nötig sind, um sowas wie Spannung zu produzieren. Da wäre doch lieber noch das ein oder andere Schlachterlied mehr angebracht gewesen. Ach so, fast hätte ich es vergessen, trotz aller Brachialität  besitzen unsere lieben belgischen Freunde auch noch so etwas wie Schöngeist. Melodien sind neben aller Brutalität auf Decapitated for research auch noch zuhauf enthalten. Quasi also schizophrene Chirurgen des Todes mit Hang zum fröhlichen Musizieren während des Dekapitierens. Die Melodiebögen rücken die Band wie etwa in Execute Hope leicht in Richtung Melodic Death, was aber nur als äußerst kurz währendes Symptom zu bezeichnen ist, da doch meistens sehr schnell  wieder die Knochensäge aus der Werkzeugkiste hervorgekramt wird. Als krasses Gegenteil möchte ich hier mal den Anfang von Hanging by a thread ins Felde führen, der mich sehr stark an die Götter Immolation erinnert, ohne weiteres aus deren Feder stammen könnte. Die Produktion geht auch klar, also was steht einer gediegenen Schlachtplatte noch im Wege? Richtisch...,  nix!
Fazit: Operation gelungen, Patient tot. Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â Â
Wertung: 8,0 / 10
Anspieltipp: Execute Hope
Gesamtlänge: 40:07
Label: Shiver Records
VÖ: 19.09.08
Tracklist
1. Duskfall
2. Decapitated For Research
3. Murder Ballads
4. Hanging By A Thread
5. Execute Hope
6. Narcotised
7. Within Melancholic Rapture
8. The Blacker Silence
9. Within These Flesh made Walls
10. The Next Victim
Website der Band: www.daysofbetrayal.com/
Myspace: http://www.myspace.com/daysofbetrayal
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Life is short... when reflecting of how long you will be dead!