HerezA - Decomposed Beyond Recognition
HerezA haben mit „Decomposed Beyond Recognition“ den Nachfolger zum 2019er Album „Death Metal Drunks“ veröffentlicht. Die Band um Slobodan Stupar wurde bekanntlich im fernen Kroatien gegründet und ist mittlerweile in Deutschland beheimatet und mit einigen deutschen Musikern besetzt. Mit der neuen Scheibe bekommen wir einen Strauß Buntes aus der Death/Thrash Ecke geliefert. Mal schwingt das musikalische Pendel vom klassischen Death Metal zum technischen Death, mal zur amerikanischen Seite und auch mal etwas in die schwarzmetallischen Gefilde von Behemoth und das gerne auch mal mitten in den Songs. Als Schmankerl gibt es noch einen fetten Punk & Roll Kracher als „hidden Track“. Thematisch wurde das Motto Serienkiller gewählt, was mit reichlich Einsprengseln von Nachrichten und Interviews angereichert wurde. Gesanglich macht man keine Experimente und bringt ohne viel Effekte den Originalsound rüber. Daneben dürfen die Sänger von Hellknife, Casket und Digest auf dem Album eine Gastrolle spielen.
Produziert wurde das Album von HerezA in Eigenproduktion und mit einem sauberen und ausgewogenen Sound versehen.
Das Intro “Demons Among Us” ist durchsetzt mit TV-/Radio-Berichten und Interviews von Serienmördern und berichtet von allerlei Grausamkeiten. Nahtlos geht man über in den zweiten Titel „Piggy's Palace”, der treibend und mit tiefem rauem Gesang ordentlich knüppelt.
Klassischer „gefälliger“ Death Metal ist bei „A Shrine Of Skulls“ angesagt. Die Gitarrenfraktion geht gerne im Hintergrund etwas härter und hakeliger zur Sache und bedient sich hier und da etwas am Technical Death und auch Spuren von Thrash lassen sich erkennen.
In „Born To Raise Hell“ geht es stampfend punkig los, um dann in einen Midtempo Song mit schrägem Gitarrenriffing überzugehen. Gesanglich hat man sich für den Song Schorsch von Casket als Verstärkung geholt.
Bei „Handsome Devil“ musste ich erst mal nachschauen, ob noch das gleiche Album läuft, denn hier beginnt man fröhlich rockig und man fühlt sich an die Broilers erinnert. Doch nach einem eingestreuten Interview-Sample geht es mit klassischem Death weiter.
„Decomposed Beyond Recognition“ schlägt gar etwas in die Behemoth-Richtung.
„Aileen“ überrascht zunächst als fröhlicher Folk-Thrasher und Sauflied, wechselt dann in ein doomiges Stück, um danach mit wildem Gehacke und irrem Gekreische zu enden. Scheinbar wollte man die verrückten Stimmungsschwankungen der mordenden Prostituierten Aileen nachempfinden.
„Dead End“ und „Serial Slasher“ wurden mit Gastsängern von Hellknife und Digest angereichert und sind beides flotte Death/Thrasher.
Spannender macht man es beim letzten Song „El Matador“. Blackmetallisch baut sich der 15 Minuten lange Song in bester Behemoth-Manier langsam und düster auf und auch stimmlich liegt man nah dran. Im weiteren Verlauf geht man schließlich wieder in finsteren Death Metal über. Aber der Song soll wohl so etwas wie einen „hidden Track“ enthalten und so hören wir nach kurzer Pause Geräusche von vorbeifahrenden Autos, später kommen noch jede Menge Fliegen dazu – man kann sich bei dem Albumthema schon denken warum... Die letzten drei Minuten bringen ultrafetten straight forward Death/Punk mit deutlichen Anleihen bei Celtic Frost und Motörhead. Laut Info von HerezA ist dies eine Coverversion von Carnivore's “Sex & Violence“ (nicht der gleichnamige Song von The Exploited). Großes Kino, die Herren.
Abgerundet wird das Album mit einem 12-seitigen Booklet mit Songtexten und einem Foto der Band.
Wertung: 7 / 10
Gesamtlänge: 39:23
Label: Eigenproduktion
VÖ: 06.09.2024
Tracklist
1. Demons Among Us 02:49
2. Piggy's Palace 02:51
3. A Shrine of Skulls 05:18
4. Born to Raise Hell 03:37
5. Handsome Devil 04:39
6. Decomposed Beyond Recognition 03:57
7. Aileen 04:19
8. Dead End 01:51
9. Serial Slasher 03:11
10. El Matador 06:51 (14:41)
Website der Band: hereza.bandcamp.com
Bearbeitet von UnDerTaker an 14.11.2024, 14:24
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I will rise up from the chaos
I will rise up from the grave
A brother to the darkness
A master to the slaves