Entrench – Violent Procreation
Schweden war bisher nicht unbedingt als Geburtsort von maßgebenden Thrash Metal Bands bekannt. Deutschland und die USA haben da deutlich die Nase vorn. Wer die Skandinavier aber ausschließlich auf Melodic Death Metal beschränkt – das können sie zweifelsfrei – macht einen großen Fehler. Und Entrench zeigt eindrucksvoll wieso.
Gleich zu Beginn fällt die sehr eigene und für meinen Geschmack etwas zu schrille Stimme auf. Dies aber nur als kleine Anmerkung, denn zur Musik passt sie ganz gut und im Endeffekt ist das nur Geschmackssache.
Beim Hören der ersten Tracks hatte ich leichte Zweifel an der Scheibe. Irgendwie klang alles zu ähnlich, zu einheitlich, ohne große Variation. Doch diese Annahme ist gänzlich falsch. Untypisch für das Genre sind die Laufzeiten der Songs – mit einer Ausnahme – alle über vier Minuten. Es finden sich sogar zwei sechs- und ein achtminütiger Track auf der Scheibe. Und wer hier genau hinhört entdeckt eine große Stärke von Entrench: die subtile Abwechslung welche Hand in Hand mit der leichtfüßigen, thrash-typischen Eingängigkeit einhergeht. Beispiel gefälligst? „Those Who Exceed“. Ein sehr geiles, anspruchsvolles und dennoch äußerst einprägsames Riff gibt den Ton im Vordergrund an. Der Trommler begleitet dezent im Hintergrund, verleiht dem Song durch das konsequente Spiel aber den nötigen Druck. Die Tempowechsel zu den nackenbrechenden Passagen mit mitreißender Rhythmik tun ihr übriges.
„Violent Procreation“ benötigt einige Durchläufe um ihr ganzes Potential preiszugeben. Ist man mit der Scheibe aber erst einmal warm geworden wird hier jedes (Old School) Thrasher Herz Freudensprünge machen.
Anspieltipp: Those Who Exceed, Chemical Holocaust / The Mental Wasteland, The Process Of Annihilation
Wertung: 8.0 / 10
Gesamtlänge: 49:52
Label: War Anthem Records
VÖ: 21.11.2014
Tracklist
1. One With Agony
2. Those Who Exceed
3. Adjust To Sumit
4. Chemical Holocaust / The Mental Wasteland
5. Devoid Of Life
6. Calm The Urge
7. The Process Of Annihilation
8. Senseless Slaughter
9. Apathetic Existence
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Website der Band: www.facebook.com/entrench
Bearbeitet von Nabu an 25.11.2014, 19:01
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Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.