Götter,
Kult, Legende, es gibt verdammt viele Superlativen für die Niederländische
Todesstahlband Namens ASPHYX.
Legende könnte man schon fast wieder relativieren, da die Band sich ja bekanntlich
wieder Anfang 2007 reformiert hat.
Kult sind sie und werden sie auch für immer bleiben, wer solche Meisterwerke
von Alben als sein eigen nennen kann, der darf sich den oft zitierten Ausspruch
"Kult" verdienterweise ans Revers heften.
Götter gibt es in vielen Bereichen auch im musikalischen Universum, da die
Menschheit doch vieles gerne vergöttert. Im Death Metal Bereich hat sich die
Gruppe wahrlich einen Platz bei den so genannten Göttern der Musikszene verdient.
Bis zum heutigen Tag war es aber auch für die Kulttruppe ein langer und beschwerlicher
Weg. Angefangen hatte alles 1987 als sich die Band erstmals zusammenfand,
Drummer Bob Bagchus und Gittarist Tony Brookhuis hievten Asphyx aus dem schwarzen
Taufbecken. Beeinflusst durch die damaligen "Kultbands" wie, Venom, Hellhammer,
Possessed, Messiah und Death verschrieb man sich der harten brutalen Mucke.
Am Anfang zockte man noch Coverversionen diverser Bands wie z.B. Death, Celtic
Frost und Mayhem bevor man sich an die ersten Eigenkompositionen wagte. Mit
Gittarist Eric Daniels und Sänger Theo Loomans war das Band Line-Up mittlerweile
komplettiert worden. Es sollte auch nicht allzu lange dauern bis sich der
Name Asphyx in der Szene
herumgesprochen und etabliert hatte, mit ihrer traditionellen
Ausrichtung von der sie ( bis heute ) auch keinen Zentimeter abwichen entwickelten
sie sich zu einem Topact im Todesstahlbereich. Mit dem Demo "Crush the Cenotaph"
schaffte man den ersten Durchbruch und wirbelte mächtig Staub im Underground
auf. 1990 jedoch verließen erstaunlicherweise Brookhuis und Loomans die Band.
Bei der Suche nach einem geeigneten Sänger, stieß man auf Martin van Drunen
der nach einer US-Tour mit seiner bisherigen Band Pestilence und diversen
Streitereien das Handtuch bei Pestilence geworfen hatte. Mit der Besetzung
Bagchus, Daniels, van Drunen spielte man 1991 das Überalbum "The Rack" auf
Century Media Records ein. Göttliche Riffs, Tödliches Midtempogebolze und
Zerstörerischer Hasserfüllter Gesang sind die Trademarks des Albums
und bis heute das Markenzeichen dieser Ausnahmeband. Beste Kritiken seitens
der Presse und Fans katapultierten Asphyx in die oberste Liga der Death Metal
Zunft. Der Titeltrack des Albums brachte mich damals regelrecht zum Austicken,
ein Riffgewitter allerfeinster Art welches auch heute noch Bestand hat. 1992
schiebt man den Longplayer "Last One On Earth" nach, der noch einen Tacken
ausgereifter als der Vorgänger klingt und wieder nur sehr gute Kritiken einfährt,
trotzdem kriselt es innerhalb der Band und Martin van Drunen steigt aus. Das
Line-Up Karussell dreht sich heftig, musikalisch gesehen bleiben die Niederländer
ihrer Linie aber treu und scheißen auf Trends oder moderne Einflüsse. Mit
dem "Asphyx" betitelten Album setzt man 1994 ein neues Lebenszeichen, auch
ohne van Drunen und die anderen Gründungsmitglieder geht es gnadenlos weiter.
Trotz guter Songs verkauft sich das Album nicht gut und die Bandformation
bricht auseinander.
Im Jahre 1996 findet die Band in anderer Besetzung wieder zurück und bringt
mit "God Cries" ein neues Album auf den Markt, welches an die Anfangstage
der Band anknüpfte und auch die Kritiker zufrieden stellte. Jedoch zerfiel
die Band wieder und einige Ur-Mitglieder gründeten sogar eine neue Band Namens
Soulborn und spielten das Album "Feeding on Angels" ein. Der Name Asphyx jedoch
lebte in den Herzen der Fans weiter und so kam es, das man sich im Jahre 2000
mit einem Paukenschlag in der Szene zurück meldete. Mit dem Klasse Album "On
The Wings of Inferno" das wieder Lavaartige tödliche Doom Death Passagen inne
hatte und vor Brutalität und Eingängigkeit nur so strotzte, spielte man sich
zurück in die Herzen der Fans. Trotz dieses neuen geilen Albums lösen sich Asphyx Ende des Jahres 2000 leider wieder auf, Gitarrist Eric Daniels kann
die Band wegen seines Jobs nicht mehr zu 100% unterstützen und somit beschließt
der Rest der Band Asphyx das Zeitliche segnen zu lassen.
Am 10.01.2007 ließ das PSOA Team die Bombe platzen und präsentierte
offiziell die Reunion der Niederländischen Death Metal Formation. Bei
der jetzigen Besetzung und Aufgrund der Reunion dürften bei den vielen
Fans der Kulttruppe doch einige Freudentränen geflossen sein. Alleine
bei dem Purgatorygig 2004 auf dem PSOA, als die Band den Song "The Rack"
von Asphyx coverte dürfte doch der ein oder andere Deathfan sein
Taschentuch gezückt haben. Und das Original überzeugte: Annähernd alle
Festivalbesucher hatten sich versammelt um den Holländern zu huldigen
und die dankten es mit einem fantastischen Gig. Martin van Drunen
bedankte sich auf Deutsch bei den vielen Fans und den Veranstaltern die
sie überzeugten doch wieder zu spielen. Es war ein Erlebnis Songs wie
“The Sickening Dwell“, “The Krusher“, “Pages in Blood“ und “The Rack“
hören und erleben zu dürfen. Man spürte förmlich, wie die Band es genoss
wieder auf der Bühne zu stehen und mancher Fan hatte am Ende Tränen des
Glücks in den Augen (Bericht/Fotos).
Danke Party.San für diesen legendären Gig!
Nach dem grandiosen Auftritt auf dem Party.San Open Air und sichtlich
begeistert von den positiven Reaktionen der Fans, hatten Asphyx wieder
Blut geleckt und sich entschlossen ein paar weitere Gigs zu spielen.
Unter anderem war man auch in London zu Gast und das Team von
Hell-is-Open lies es sich nicht nehmen nach London zu fliegen um dort im
alterwürdigen
"The Fridge" anwesend zu sein. Auf der Aftershow Party hatten wir die
Gelegenheit die Band persönlich näher zu kennen zu lernen und ein paar
Bier mit den sehr sympathischen Holländern zu trinken. Den Bericht und
die Fotos zu dem London Gig findet ihr
hier...
Ein weiteres Treffen wurde ins Auge gefasst und mit dem geilen Arnheim
Metal Meeting 2007 realisiert, auch dort im heimischen Holland konnten
Asphyx wieder die Massen begeistern und ihren Siegeszug weiter
fortsetzen (Bericht/Fotos). Weitere
Treffen wurden ins Auge gefasst und mit dem geilen 3. Metal Cruise im Jahr 2008
(Bericht/Fotos) auf dem
Rheindampfer MS Rheingold und dem ersten Party.San Winterwar 2008
(Fotos) realisiert.
Im Mai 2009 führte der Weg der Niederländer nach Amerika wo man das
Maryland Death Fest in Baltimore als Headliner rockte und wie
es sich
für echte Fans gehört war auch HIO vor Ort um das Geschehen mitzuerleben
(siehe
Bericht
und Fotos). Auch dort konnten Asphyx wieder die
Massen begeistern und ihren Siegeszug weiter fortsetzen.
Mittlerweile ist der Tourplan von Asphyx doch sehr stark angewachsen und
auch in punkto neuer Songs hat sich einiges getan. Hatte man anfangs das
Schreiben neuer Songs und ein neues Album noch vehement abgelehnt, ist
man auch in dieser Richtung flexibler geworden. Mit dem neu komponierten
Song ”Death the brutal Way“ hatte man 2008 zumindest schon mal einen
komplett neuen Song aus dem Boden gestampft. Das eigentlich nicht
mehr zu erwartende neue Full-Lenght-Album "Death ... The Brutal Way"
ist echt der Oberhammer geworden, brutaler Death/Doom Metal mit Groove
und feinstem Riffing (siehe
Review 9,5/10), außerdem wurde die Limited Edition noch mit einer
professionell gedrehten DVD aufgewertet die den 62-minütigen Reunion-Gig
beim Party.San 2007 Open Air zeigt.
Wir konnten uns von dem neuen Material Live auf unserem “The Path of
Death“ Gig am 10.10.2009 in Alzey überzeugen, wo Asphyx einen
arschgeilen Gig auf die Bretter legten und neue Stücke ihres Albums
“Death the brutal Way“ ins begeistere Publikum abfeuerten (Review,
Fotos,
weitere Fotos). Trotz aller
positiven Reaktionen und Auftritten verließ leider Bassplayer Wannes
Gubbels im Januar 2010 Asphyx wegen den berühmten musikalischen
Differenzen. Der neue
Mann am Bass ist Alwin Zuur der noch bei
Escutcheon die Gitarre bedient und sich bereits voll in das Old School
Death Flagschiff aus den Niederlanden integriert hat.
2010 veröffentlichte man eine DVD Namens "Live Death Doom" und
nahm eine
7“ Split mit den Finnischen Doomern Hooded Menance auf. Außerdem wird es noch eine 6fach 7’ inch Box via Century Media
geben auf der die frühen EP’s und Promos enthalten sind.
Im Jahr darauf erschien dann zuerst einen 7" Split die man mit Thanatos
eingespielt hatte und kurz darauf folgte die bereits erwähnte 7" Split
mit Hooded Meance.
Zur Freude des old school Death Doom Genre verkündeten Asphyx Ende 2011,
dass es im nächsten Jahr eine neues Album mit dem Titel "Deathhammer"
geben wird.
Zuvor aber wurde im Januar 2012 eine auf 500 Stück limitierte EP in
Vinyl und verschiedenen Farben auf den Markt gebracht. Das blitzschnell
ausverkaufte Teil enthält die Songs "Reign Of The Brute" und "Der
Landser", welcher auf Deutsch gesungen ist. Beide Songs werden auch auf
dem Album zu finden sein.
So erschien am 27.2.2012 dann der nächste Kracher made by Asphyx.
Abermals via Century Media Records erschien der Todeshammer mit 10
zerstörerischen Brechern welche von Dan Swanö vorzüglich abgemischt
wurden.
Das Album wurde mit einer Tour durch Rumänien, Portugal, Griechenland,
Tschechien, Belgien, Schweiz, Österreich, Niederlande und Deutschland
gebührend gefeiert.
Im Oktober 2013 ließ Drummer Bob folgendes Statement verlauten: "I need
more time with my family and Asphyx is very time robbing when it comes
to traveling. We have a live drummer already". Und der Live Drummer ist
seither kein geringerer als Husky a.k.a Tormentor von den deutschen
Desaster.
Zudem wurde angekündigt eine Coverversion von Messiah "Total
Maniac" und Candlemass "Solitude" aufzunehmen. Das Messiah
Cover soll
auf einer Split EP mit den Schweden Torture Division Ende 2013
erscheinen. Leider war diese Anfang 2014 immer noch nicht erhältlich...
Wer das Niederländische Schlachtschiff des rohen, doomigen und alles
zermalenden Deathmetals jemals Live erlebt hat, weiß das die Herren van
Drunen, Zuur, Bagchus und Baayens alles geben und wie mächtig sich ihre
Songs Live präsentieren.
Mitch aka Exorzist // Update: Pit aka UnDerTaker Stand: 02.2014
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