Der Name steht wie kaum ein
anderen für extremen und aggressiven Black Metal der nordischen
Spielart. Laut, sehr schnell und brutal sind drei weitere Eigenschaften
die den Sound dieser Band mehr als passend beschreiben. Außerdem sind
sie Meister darin lyrisch den Teufel an die Wand zu malen, dreht es sich
doch thematisch meist um den Herrn der Hölle.
Gegründet wurde die Kriegsmaschine 1993 von Micke “Lord Ahriman“
Svanberg und David “Blackmoon“ Parland welche sich dann noch Draugen und
Themgoroth mit ins Boot holten. In dieser Startbesetzung machten sie
sich schnell daran ein Debüt aufzunehmen, hatten aber kein Label weshalb
die Band sich dazu entschloss ihre selbstbetitelte EP “Dark Funeral“
selbstfinanziert einzuprügeln. Für die Produktion des Erstlingswerkes
durfte kein geringerer als Dan Swanö in seinem legendären Unisound
Studio hinter die Regler sitzen. Kurz nach den Aufnahmen verlässt
Drummer Draugen die Band und wird durch Equimanthorn ersetzt. Zur
Veröffentlichen ihres Debüts spielen sie einige Gigs in Norwegen und
Schweden, wo dann schließlich No Fashion Records das Potenzial der
jungen Schwarzheimer entdeckt und die Truppe unter Vertrag nimmt. Mit
einem Label im Rücken konzentrieren sich die Vier voll und ganz auf das
erste, in der Szene
bereits
heiß erwarteten, Langeisen der Band. Nachdem man sich mit Dan Swanö über
die Produktion nicht einig wurde ,wechselten sie kurzerhand ins genauso
bekannte Abyss Studio von Peter Tätgren. Das Ergebnis der Aufnahmen war
ein brutales, schnelles und zermalmendes Etwas, das mit einem für
damalige Verhältnisse sehr guten Sound aufwartete. In der Szene schlug
das Werk ein wie eine Bombe, war man so einen Sound noch nicht wirklich
gewöhnt. Trotz des Erfolges verlassen nacheinander Themgoroth,
Equimanthorn und sogar Mitgründer Blackmoon die Band. Mit Alzazmon
(Schlagzeug), Thypos (Gitarre) und Emperor Magus Caligula (Gesang /
Bass), sind allerdings würdige Nachfolger gefunden. Gerade Caligula
(Masse Broberg, erster Sänger von Hypocrisy) flößt der Band noch einiges
mehr an Bösartigkeit ein
Diese Veränderung hört man dann auch auf dem
1998 erscheinenden Nachfolgewerk “Vobiscum Satanas“. Die Scheiben stellt
doch noch eine Steigerung zum ohnehin starken Debüt dar, und wird wieder
mit guten Resonanzen bedacht. Hasserfüllter, böser Black Metal der
feinsten Sorte wartet hier auf den Hörer, Dark Funeral macht keine
Gefangenen. Nach Streitereien mit Gitarrist Thypos wird dieser aus der
Band geschmissen und sein Posten fortan von Session-Bassist Dominion
übernommen und Frontkreischer Caligula spielt nun wieder den Bass. Die
Welt verlangte nach Dark Funeral, und die Band antwortete mit einem
ausgedehnten Tourprogramm über den halben Globus. Es wurde unter anderem
in Nord- und Südamerika Station gemacht, und viele Bühnen in Europa
wurden ebenso abgefackelt. Höhepunkt war vor allem die “Satanic
Inquisition“ Europa-Tour mit Dimmu Borgir 1999. Im Jahr 2000
veröffentlichen die Schwarzwurzeln eine EP unter dem Titel “Teach
Children to Worship Satan“ und eine Weitere die auf den Namen “In the
Sign…“ hört. Hier wird altes wie neues Material sowie einige Coversongs
präsentiert um die Fans zu füttern die schon lange auf ein neues Album
warten. Mit Matte Modin wird ein 2000 auch ein neuer Drummer engagiert,
der noch brutaler knüppelte als sein Vorgänger. Dementsprechend darf er
sein Debüt auch auf der Knüppelnacht beim Full Force geben. Nach
Abschluss des intensiven und erfolgreichen
Tourprogramms nehmen die Schweden den dritten Longplayer “Diabolis
Interium“ auf, und erreichen damit ihren vorläufigen Karriere-Höhepunkt.
Dank der professionellen Hilfe von Mastermind Tätgren und der
unvergleichlichen Brutalität von Dark Funeral erschaffen die
Extremmusiker ein Meisterwerk der Schwarzen Kunst. Sägende Gitarren, ein
brutales Drum-Sperrfeuer, gepaart mit dem rauen, aggressiven Organ von
Caligula ergeben die perfekt schwarze Symbiose. Allerdings befindet sich
auf dem Album das sonst nur aus Hyperspeed-Tracks besteht auch ein
langsamer Titel “Goddess of Sodomy“. Diesen Song solltet ihr auf jeden
Fall mal genießen, genauso wie den Opener “Apprentice of Satan“. Pure
Fucking Black Metal. Dieses Album darf auf jeden Fall als Vorzeigewerk
der Band und des ganzen Genres herhalten. Dark Funerel, die sich
mittlerweile auch einen Ruf als geile und sehenswerte Liveband gemacht
haben, ziehen auf große Promotion-Tour um die Welt, welche sie diesmal
sogar in den Fernen Osten bis nach Japan, China und Thailand bringt.
Nord- und Südamerika und natürlich Europa werden aber auch mit vielen
geilen Liveauftritten bedacht.
Das Ergebnis der dreijährigen Tour ist
das Live-Album “De Profundis Clamavi Ad Te Domine“ welches seit 2004 in
den Regalen der Läden steht. Gespickt mit den Hits und vielen Fotos der
Band zeigen sich die Schweden sehr Fan-freundlich und sympathisch,
hatten sie doch nach der Trennung von No Fashion Records einen
Rechtstreit um Songrechte und Lizenzzahlung am Hals.
2005 nimmt Regain
Records, die auch schon das Live-Album veröffentlichten, die Band fest
unter die Fittiche, und die Krawallliebhaber können sich wieder auf ihre
Musik konzentrieren. Das Ergebnis war das vierte Album in ihrer Karriere
“Attera Totus Sanctus“. Wie der Titel “Zerstöre alles Heilige“ andeutet,
entlädt sich auf diesem Machwerk der durch den immer noch andauernden
Rechtsstreit angesammelte Hass in geballter musikalischer Kraft. Die
Songs fegen wie ein Derwisch durch die Boxen, und zeigen wieder einmal
die Ausnahmequalitäten der Musiker. Absolutes Highspeed Drumming (bis zu
280 bpm), gepaart mit den scharfen Riffs und infernalen Gekreische
zaubern schwarze Endzeitstimmung in den Gehörgang.
Zusammen mit Naglfar
und Endstille wird eine lange Welttournee namens “Attera Orbis Terrarum“
gestartet die wie erwartet allerorten abräumt. Während dieser Tour lässt
die Band intensiv die Kamera mitlaufen, um schließlich ein DVD
aufzunehmen. Bei den wochenlangen Aufnahmen fiel so viel Material an,
das die Band sich dazu entschloss einen Zweiteiler daraus zu machen, der
schließlich 2007 und 2008 über Regain Records erschien. Zu sehen sind
viele Live-Aufnahmen, Fotos, Interviews und auch ein paar Dinge aus der
Band-Historie. Für Fans ein sehr schönes Werk.
Nach einiger Zeit Pause,
meldeten sich die vier Schwarzheimer 2009 beim Kings
of Black Metal und dem Party.San Open Air Festival lautstark in
Deutschland zurück. Im Juli wurde das neue Album "Angelus Exturo Pro Eternus"
in den Abyss Studios in Schweden unter der Regie von Peter Tägtgren
aufgenommen und im selben Jahr via Regain Records veröffentlicht. Bei der
limitierten Ausgabe befand zusätzlich eine 55-minütigen Live-DVD. Die
Metalpresse war sich wieder einig dass es wieder ein Meisterwerk des
schnellen und fetten Black Metals ist und in die Kerbe von "Attera Totus Sanctus"
schlägt.
2010 ist kein gutes Jahr für Dark Funeral. Zuerst verkündet Emperor
Magus Caligula aus persönlichen Gründen (unter anderem wegen seiner
Heirat) seinen Ausstieg nach dem Summer Breeze Festival am 21.8.2010,
allerdings vermeldeten die Schweden Witchery im Juli dass Caligula bei
ihnen als Sänger einsteigt. Als Ersatz für das Mikro wurde im Juli
Nachtgarm von den deutschen Black Metallers Negator bekannt gegeben.
Im April 2011 folgte der nächste Lineup-Wechsel und
Zornheym übernahm von B-Force den Bass. Ende des Jahres folgte eine
ausgedehnte Süd-Amerika Tour.
Sebastian aka Azfares /
Update 2009 - 21.11.2011 UnDerTaker
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