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NILE

NileDiese Band sollte eigentlich einem Jeden, der sich als einen Liebhaber des Todesstahls bezeichnet geläufig sein. Denn nicht nur die technische Versiertheit mit der hier komponiert wird, sondern auch und vor allem das Gesamtkonzept das hier verarbeitet wird, lässt diese Truppe unter der Masse an DM-Combos herausstechen. Und das bereits seit fast 20 Jahren.
1993 wurde NILE von Karl Sanders (Gesang, Gitarre), Chief Spires (Gesang, Bass) und Pete Hammuora (Gesang, Schlagzeug) in Greenville, South Carolina gegründet. Die Männer verschwendeten keine Zeit und prügelten im Folgejahr auch gleich das erste Demo ein. Nach ein paar weiteren Veröffentlichungen (Ep, Demo, Single) in Eigenregie wurde 1996 bei Visceral Productions unterzeichnet mit dem Ziel den ersten vollwertigen Silberling auf den Markt zu bringen; hierfür wurde auch Dallas Toler-Wade für die zweite Gitarre verpflichtet. Leider sollte es jedoch vorerst nicht zum geplanten Release kommen, so dass im späten 1997 die Zusammenarbeit mit dem Label beendet wurde. Relapse Records sprang jedoch sofort ein, nachdem man ein paar Aufnahmen und Liveauftritte des Quartetts serviert bekam. 1998 war es dann endlich soweit, das erste vollwertige Machwerk „Amongst the Catacombs of Nephren-Ka“ wurde auf Kunststoff gepresst. Mit diesem Brecheisen stemmten die vier die Tür für eine ausgedehnte Tour durch die Staaten auf, bei der sie reihenweise für weit aufgerissene Augen und offene Münder sorgten, denn diese schwindelerregenden Geschwindigkeiten dermaßen tight vorzutragen, war schon fast beängstigend. Das schien dann auch die großen MORBID ANGEL zu beeindrucken, die den Vierer gleich im Anschluss auf Welttour mitnahmen, welches auf dem sagenumwobenen Dynamo 1999 ihren Höhepunkt fand. Tragischer weise verletzte Knüppelmeister Pete Hammoura sich nach der Tour an der Schulter, was sein Aus bei NILE bedeutete. Mit NileTony Laureno (ex-ANGELCORPSE) wurde aber schnell ein würdiger Nachfolger für die Knüppelbude gefunden. Auf dem im Jahre 2000 erschienenen zweiten Album „Black Seeds of Vengeance” sind jedoch immer noch die Schlagzeugkünste von Herrn Hammoura zu geniessen, denn das darauf zu hörende Material wurde bereits während der drei vorangegangenen Jahre nach und nach eingespielt, durch die lang anhaltenden Touren und den Hang zum Perfektionismus aber erst jetzt rausgehauen. Doch das Warten hatte sich gelohnt, denn dieses Werk schlug in der DM-Welt ein, wie eine Mörsergranate. Von Kritikern mit Bestnoten ausgezeichnet, vom Terrorizer Magazine zur Platte des Jahres gekürt, hatte sich NILE in Windeseile zu den ganz Großen des Todesstahls katapultiert. Doch ganz so perfekt lief es scheinbar dann doch nicht, denn im selben Jahr trennte man sich aufgrund interner Differenzen von Chief Spires. Jon Vesano (ex-DARK MOON) wurde der Neue am Bass und so wurde nach einer kurzen Verschnaufpause auch gleich der dritte Meilenstein der NILE-Geschichte gelegt, nämlich das 2002er Album „In Their Darkened Shrines“. Anschließend musste selbstverständlich mit diesem neuen, eindrucksvollen Material ausgiebig getourt werden, diesmal als Headliner mitNile am 30.1.2011 in Darmstadt namenhafter Unterstützung wie ORIGIN, HATE ETERNAL und ARCH ENEMY. Und das sollte ab 2005 nun fast schon zur Routine werden: alle 2 Jahre ein Album, dass wider aller Erwartung dem Vorgänger in nichts nachstand, gefolgt von einer Tour, die den meisten Fans dieses Genres die Tränen in die Augen treiben würden. Seitdem gab es auch nur noch 2 Besetzungswechsel, um das aktuelle Lineup zu komplettieren, so verdrischt George Kollias (ex-Nightfall) seit 2005 die Felle und seit 2012 zupft Todd Ellis am Tiefsaiter.
Das erwähnte Konzept, die Mythologie um das antike Ägypten, wurde ebenfalls von Anfang an kompromisslos durchgezogen. Entgegen häufiger Annahmen liegt das aber lediglich an dem riesigen Interesse der Bandmitglieder an dieser lange vergangenen Hochkultur, keiner von ihnen hat ägyptische Wurzeln welcher Art auch immer. Dass die Sagen und Mythen, die hier in den Texten und Bildern verarbeitet werden sehr gut in das brutale Genre passen, sollte jedem klar sein, der sich auch nur im Geringsten mit dieser grausamen Epoche der Menschheitsgeschichte auseinandergesetzt hat.
Und auch musikalisch wird hier äußerst viel Wert auf Authentizität gelegt, so begegnen dem geneigten Hörer während der Lieder immer wieder orientalisch anmutende Melodien und sogar exotische Instrumente sowie Gesänge. Spielerisch werden hier kaum Wünsche offen gelassen. Das technische Niveau ist konstant extrem hoch, wird aber von der Brutalität, mit der sie vorgetragen wird fast noch übertroffen. Neben optimal ausgefeilten Frickelriffs kommen jedoch auch stampfende Grooveparts nicht zu kurz, so dass der Nacken niemals geschont werden kann. Und mit „At the Gate of Sethu“ (Erscheinungsdatum: 29.06.2012) bringen die Männer ein noch glühendes Langeisen mit, das garantiert durch Mark und Bein schneiden wird.
Live konnten wir uns zuletzt in Darmstadt, bei einem Club-Gig im Januar 2011, von den Qualitäten der Band überzeugen (Link...). Also lasst euch nochmal eure Nackenmuskeln massieren, lest euch bei Bedarf noch ein wenig in der ägyptischen Mythologie ein, aber lasst euch auf keinen Fall diesen garantiert beeindruckenden Gig durch die Lappen gehen!!!
Marco aka Slaypultura  // Stand: 06.2012

 

Bisher erschienene Alben:

1994 / Nile / Worship the Animal / Demo
1995 / Festivals of Atonement / EP
1996 / Ramses Bringer of War / Demo
1997 / Ramses Bringer of War / Single
1998 / Amongst the Catacombs of Nephren-Ka
1999 / In the Beginning / Compilation
2000 / Black Seeds of Vengeance
2002 / Unas Slayer of the Gods / Single
2002 / In Their Darkened Shrines
2005 / Annihilation of the Wicked
2007 / Promo Sampler / Split
2007 / Papyrus Containing the Spell to Preserve Its Possessor Against Attacks from He Who Is in the Water / Single
2007 / Legacy of the Catacombs / Compilation
2007 / Ithyphallic
2009 / Nile - Vader / Split
2009 / Those Whom the Gods Detest
2010 / Making Things That Gods Detest / DVD
2012 / At the Gate of Sethu

Bandmembers:
Karl Sanders - Gitarre, Bass, Keyboards, Gesang
Dallas Toler-Wade - Gitarre, Bass Gesang
George Kollias - Schlagzeug, Percussion
Todd Ellis - Bass, Gesang
 

Style: Technical Death Metal

Herkunft: USA

Website: www.nile-catacombs.net