Hoest
(Ørjan Stedjeberg) gründete die Band 1993 unter dem Namen THULE bevor er
sie 1995 in TAAKE umbenannte. [Klugscheissermodus an] Hoest verwendet
nie die Zeichen æ,ø und å, weswegen er sich auch Hoest und nicht Høst
nennt. Das aa in Taake steht für den Buchstaben å, und dieser wird nicht
wie ein langes a ausgesprochen wie man es im Deutschen machen würde,
sondern wie ein o. Folglich klingt der Bandname ausgesprochen wie Toke [Klugscheissermodus
aus].
Das erste Demo “Manndaudsvinter“, das von Hoest (Gesang, Gitarren, Bass)
zusammen mit Svartulv (Gesang, Schlagzeug) eingespielt wurde, erschien
1995 über Mosegrodd. Obwohl die zwei Tracks noch extrem roh und dumpf
und die Produktion miserabel war, konnte das Werk einen kleinen
Vorgeschmack auf das geben, was später noch kommen sollte. Dieser Output
erinnerte auch noch stark an Szenegrößen wie DARKTHRONE, aber schon beim
nächsten Werk, der “Koldbrann I Jesu Marg“ EP, konnte Hoest mehr
Eigenständigkeit zeigen und die Qualität insgesamt stark verbessern. Die
12-minütge Scheiblette erschien 1996 ebenfalls über Mosegrodd. Hoest
begann Feinheiten im Songwriting herauszuarbeiten und die Produktion
wurde klarer. Die Drums rückten in den Vordergrund und der kreischende
und heulende Gesang schaffen zusammen mit dem rasiermesserscharfen
Riffing der Gitarren eine unvergleichliche Atmosphäre von Düsternis und
Bösartigkeit, von Hass und Melancholie.
Im Jahr 1999 erschien endlich das Debüt Album “Nattestid Ser Porten Vid“,
das im Bergener Grieghallen Studio von Hoest und Frostein S. Arctander
eingespielt wurde. Als Label konnte Wounded Love Records gewonnen
werden. Das Album stellte eine weitere Verbesserung im Hinblick auf die
Qualität des Material und der Produktion dar und so erntete und erntet
es bis heute ausschließlich hervorragende Kritiken. Das Album vermittelt
auf 42 Minuten ausschließlich die dunkelsten Gefühle, zudem ist es der
erste Teil einer Trilogie, die Hoest 2002 mit “Over Bjoergvin Graater
Himmerik“ erfolgreich weiter führte. Eingespielt wurde die zweite
Langrille diesmal zu viert. Hoest zeichnete sich für Gesang und Gitarren
verantwortlich, C. Corax übernahm ebenfalls Gitarren, Keridwen am Bass
und Mutt hinter der Schiessbude. Auch dieses Werk fand sehr guten
Anklang beim Publikum, wobei das Zusammenspiel der Instrumente weiter
verfeinert wurde. Zum anderen kamen vereinzelt neue Elemente, wie der
kurze Einsatz einer Maultrommel und eines Piano hinzu. Im großen und
ganzen sägten die Gitarren aber noch immer, als ob es kein Morgen gäbe,
die keifenden Vocals werden teilweise von cleanem Gesang unterstützt und
die Schlagzeugarbeit wurde noch weiter verschärft. Die Aufnahmen
erfolgten wieder in den Grieghallen und die Veröffentlichung über
Wounded Love. Zwei Jahre später erfolgte eine Split Veröffentlichung
zusammen mit
AMOK
über Perverted Taste. TAAKE steuert ihre Demo “Omfavnet Av Svarte Vinger“
und ein Cover vom Soundtrack des Todeskings bei. Ebenfalls 2004 wurde
die Best of “Helnorsk Svartmetall“ von Perverted Taste veröffentlicht,
die die Demoalben von THULE und TAAKE, sowie die EP von 1996 enthielt.
Außerdem gab es eine PictureLP Box der Scheibe zusammen mit den ersten
beiden Alben. Der dritte Teil und damit der Abschluss der Trilogie
erschien 2005 mit “Hordalands Doedskvad“. Eingespielt wurde es von Hoest
an Gitarre und Gesang, Corax an der zweiten Gitarre, Lava am Bass und
Mord an den Drums und die Veröffentlichung erfolgte über Dark Essence.
Neben den mittlerweile charakteristischen Black Metal Elementen wurde
bei diesem Release das Riffing etwas mehr von Folk Einflüssen
beeinflusst. Die Songs sind sehr abwechslungsreich und schaffen es den
Hörer immer wieder aufs Neue durch Breaks, Rhythmuswechsel oder ein ganz
neues Thema zu überraschen. Presse und Hörer waren wiederum begeistert,
zumal die Produktion nochmals an Qualität zulegen konnte, jedoch ohne
dass das Werk steril oder künstlich klingt. Im folgenden Jahr 2006,
erfolgten einige Veröffentlichungen im Rahmen von Split Alben. Den
Anfang machte “A Norwegian Hail to VON“ mit SATANIC BLOOD, AMOK, TAAKE
und URGEHAL, das über Holycaust Records veröffentlicht wurde. Jeweils
über Agonia Records kamen “Men Of Eight / Lagnonector” mit VIDSYN und
”Dra Til Helvete! / Restart The Night!” mit GIGANTOMACHY, einem weiteren
Projekt von Hoest, zusammen mit C.Corax, Svartulv und Discomforter.
Nachdem TAAKE in den frühen 2000er Jahren nur einzelne Livekonzerte
spielten, startete im März 2007 eine große Europatour mit URGEHAL und
KOLDBRANN. Für 2007 waren TAAKE auch das erste Mal für das Party.San
bestätigt.
Allerdings ereignete sich auf der Tour am 20. März im Essener Turok ein
kleiner Totalausfall seitens Hoest. Nicht nur, dass er das Publikum
bespuckte und mit Flaschen und brennenden Zigaretten bewarf, er kam auch
mit einem großen Hakenkreuz auf der Brust auf die Bühne. Dieser Event
führte dazu, dass der Rest der Tour abgesagt wurde und TAAKE in der
folgenden Zeit erstmal nicht in Deutschland auftreten konnte und die
Band in die rechte Ecke geschoben wurde. Obwohl Hoest den Clubbesitzer
wohl auch noch als Untermensch titulierte, beteuerte er im Nachgang bei
zahlreichen Gelegenheiten, dass er und die Band in keinster Weise
nationalsozialistische Einstellungen haben, sondern der ganze Habitus
viel mehr als Provokation gedacht war. So etwas in Deutschland
abzuziehen dürfte wohl als eine der dümmsten Einfälle in Hoests Leben
gelten, zumal er später angab, sich mit der Problematik noch gar nicht
so intensiv befasst zu haben, weil es für ihn und seine Musik
schlichtweg kein Thema war. In einer Ausgabe des Metal Hammer erklärte
er ausdrücklich, dass er nie Kontakte zur rechten Szene gehabt habe, sie
ihn nicht interessiere und er auch in keinster Weise mit ihr assoziiert
werden möchte.
Ende 2007 musste Hoest dann noch bereits das dritte Mal wegen eines
Gewaltdeliktes hinter schwedische (norwegische?) Gardinen. Zu diesem
Zeitpunkt war das Material für das neue Album schon annähernd fertig und
musste noch aufgenommen werden. 2007 und 2008 folgten noch zwei EP
Veröffentlichungen über Dark Essence. Die Titel lauteten “Nekro” und “Svartekunst“.
Die Vorfälle 2007 führten auch dazu, dass sich Hoest in einer Umfrage
nach den bösesten Menschen des letzten Jahres unter Lesern des
Terrorizer Magazins den sechsten Platz mit Osama Bin Laden teilen
durfte. 2008 erschien dann die vierte, selbstbenannte Langrille über
Svartekunst Produksjoner. Im Vergleich zu den Vorgängeralben ist der
Sound klarer geworden und die Gitarrenarbeit hat sich stark verbessert.
Hoests Gesang ist ohnehin etabliert und sein Songwriting über jeden
Zweifel erhaben, sodass auch dieses Album höchste Rezensionen erhielt.
Im gleichen Jahr spielten die Mannen ein paar vereinzelte Konzerte in
Norwegen und den Niederlanden sowie beim Wolfszeit Festival. Im
folgenden Jahr gab es wieder eine Europatour, diesmal mit HELHEIM und
VULTURE INDUSTRIES, die auch wieder nach Deutschland und sogar Russland
führte, zudem erfolgten im Sommer zahlreiche Festivalauftritte. Anfang
2010 bestritt die Band die “Crusade of the Black Conquerors“ Tour
zusammen mit HORNA, ANGANTYR und BLACKSHORE durch Nord- und
Zentraleuropa, Ende des Jahres folgte die “Dark Essence“ Tour wieder
zusammen mit HELHEIM, VULTURE INDUSTRIES und SULPHUR durch Süd- und
Osteuropa. Anfang diesen Jahres trug es die Herren auch mal nach
Südamerika, wo man einige Konzerte in Mexiko und Brasilien absolvierte.
Auch ansonsten stehen und standen mehrere Liveauftritte an.
Einen Vorgeschmack auf den für Herbst 2011 angekündigten neuen
Longplayer bietet die am 26. April erschienene, signierte und auf 500
Einheiten limitierte EP „Kveld“. Neben einem neuen Stück gibt es vier
bekannte Kracher, die in der aktuellen Formation aufgenommen wurden.
Die Songs von Taake sind einfach der Hammer, abwechslungsreich gestaltet
und laden zum Bangen und Windmilling ein. Zudem bringen die Norweger
einiges an Liveerfahrung mit auf die Bretter und Hoest ist ähnlich wie
Dolk von KAMPFAR einfach eine Rampensau, die es versteht das Publikum
anzuheizen und mitzureißen..
Torben aka Blackie // Stand: 05.2011
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