Hail
Satanas! Wenn die beiden Geschwister Selim (gui) und Farida Lemouchi (voc)
mit ihrer Live-Crew blutdurchtränkt vor ihre Fans treten, wird die Bühne
zum Altar Satans. Gegründet haben die beiden The Devil’s Blood im Jahre
2007 im niederländischen Eindhoven. Zusammen mit Musikern von Urfaust
haben sie dann die Demo „The Graveyard Shuffle“ aufgenommen, die
Einschlug wie eine Bombe. Viele Metal-Zines überschlugen sich vor lauter
Lob für die Newcomer, im Rock Hard wurde sie direkt zur Demo des Monats
gewählt. Kein Wunder also, dass „The Graveyard Shuffle“ später als
Single noch mal aufgelegt wurde.
Texter der Band ist Selim, der allerdings von sich sagt, er sei nur das
Medium, die Texte selbst kämen direkt von Satan. So bezeichnen sie ihre
Live-Auftritte auch nicht als Konzerte, sondern als „Rituale“, in denen
die Musiker in den Hintergrund treten sollen und nur noch die Musik und
der Geist Satans wichtig sind. So nimmt sich Frontfrau Farida alias „The
Mouth of Satan“ oftmals sehr zurück, unterstreicht nur hin und wieder
ihre Texte durch kleine Gesten.
Manche
mögen das als zu statisch kritisieren, es gehört aber zur
Selbstwahrnehmung der Band.
Mit dem Rückenwind der Kritiker und gut besuchter „Rituale“ gehen The
Devil’s Blood wieder ins Studio, um die im Herbst 2008 veröffentlichte
EP „Come Reap“ einzuspielen. Genau wie die Demo löst auch diese EP
wieder Begeisterungsstürme aus und die Magazine sind völlig aus dem
Häuschen, allerdings werden auch langsam Stimmen laut, die die
Niederländer zwar für gute Musiker, den Hype rund um die Band aber
übertrieben finden. Einig sind sich aber wieder fast alle, dass eine
Demo und eine EP einfach viel zu wenig sind, ein Langeisen wird
sehnlichst erwartet. Allerdings müssen die Fans darauf noch ein knappes
Jahr warten. Nach einigen „Live-Ritualen“ geht es 2009 wieder ins
Studio, um der nach mehr Devil’s Blood dürstenden Fangemeinde endlich zu
geben, nach was sie verlangt. Als kleiner Appetitanreger kommt im August
die Single „I’ll be your Ghost“ bevor es im September 2009 endlich
soweit ist und mit „The Time of no Time Evermore“ das lang erwartete
Full Length Album erscheint. Auch wenn es einige Stimmen gibt, die
angesichts des vorher ausgelösten Hypes etwas enttäuscht sind, so sind
sich doch auch hier wieder (fast) alle einig, dass dieses Album richtig
gut geworden ist.
Dabei zeigt sich, dass eine solche „Förderung“ zwar oft zu höherem
Interesse führt, aber auch die Ansprüche steigen lässt und dann kann das
ganze auch mal ins Gegenteil umschlagen. Denn die „negativen“ Kritiken,
die man so findet, beziehen sich fast ausnahmslos auf die Lücke zwischen
geweckter Erwartung und tatsächlichem Hörgenuss, die Musik an sich wird
flächendeckend gelobt.
Steven aka RedDevil // Stand:
05.2010
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