Diese Webseite verwendet Cookies um Inhalte zu personalisieren (u.a. in News, Forum, Bildergalerie, Poll, wo z.B. dein Login gespeichert werden kann oder bei Poll (Abstimmung) deine Abstimmung abgespeichert wird) hierfür wirst du jeweils gefragt ob solch ein Cookie gesetzt werden soll.
Es können auch durch eingebundene externe Inhalte wie Youtube, Facebook, Soundcloud, Bandcamp oder Andere möglicherweise Cookies gesetzt werden die diese zur Personalisierung, Werbezwecke oder anderes nutzen. Dies werden wir durch Java-Script verhindern, bis zu selbst, durch das anklicken der Inhalte, zustimmst.
Durch die Nutzung der Webseite stimmen Sie oben genannten Bedingungen zu.
Datenschutzinformationen


This website uses cookies to personalize (News-System, Diskussion board, Photo gallery, Poll, where e.g. your login could be stored or your at the Poll-System your vote is stored) therefore you will be asked at this point if we want to set a cookie. Also it could happen that included external content like Youtube, Facebook, Soundcloud, Bandcamp or others uses cookies for personalize, advertising other others. We'll pervent this by Java-Script until you accept the conditions by clicking on the mentioned external content.
If you use our website you accept the conditions.



Interview mit Martin Schirenc von Schirenc Plays Pungent Stench

Foto: Martin Schirenc
Martin Schirenc beehrte das Protzen Open Air bereits zum dritten Mal, in dieser Besetzung jedoch als Premiere und zwar mit Jack „Pitbull“ Perkowski am Bass und Florian „Flo“ Musil an den Drums. Ich habe mit Martin am Abend auch ein wenig plaudern dürfen betreffend Line-Up Wechsel und Zukunftspläne.
Die Wiener spielten vor der Schweizer Legende „MESSIAH“, sie fungierten somit als Co-Headliner am Samstag. Nach fast drei ausgiebigen Festivaltagen konnte man am Gelände bei etlichen durchaus erste Ermüdungserscheinungen feststellen. Diese wurden jedoch durch den mitreißenden (Austrian) Death-Metal einfach wegeblasen.
Manchmal tut ein bisschen Nostalgie doch gut und wenn man eintauchen möchte in die Anfänge des Death-(Grind) Metal der beginnenden 1990er Jahre, dann ist man gut aufgehoben bei Martin Schirenc und Jacek Perkowski (zwei der drei Ursprungsmitglieder der legendären Pungent Stench). Feinster Groove, verbunden mit der morbiden Nonchalance, die es wohl nur in Wien gibt. Es war ein cooler Auftritt eines gutgelaunten Martin Schirenc, der auch wieder zuckende Glieder und kreisende Haare hervorrufen konnte bis hin zu einem einwandfreien Moshpit. Leiwand!

Ich sitze mit Martin Schirenc und Drummer Florian „Flo“ Musil im Backstage Bereich des Protzen Open Air ganz gemütlich in der Wiese, die Sonne geht langsam unter und freue mich auf unser Gespräch.

Petra Welles:: Das letzte Interview mit dir war hier auf dem Protzen Open Air im Jahr 2017, das ist doch schon etliche Jahre her und inzwischen hat sich Einiges getan bei dir in Bezug auf die Besetzung der Band. Nachdem ich für ein deutsches Magazin schreibe, ist man in Deutschland eventuell nicht so vertraut mit den österreichischen Bands. Daher wollte ich dich bitten, doch etwas darüber zu erzählen. Das ist zwar jetzt nicht mehr ganz aktuell, denn ihr spielt ja schon gut eineinhalb Jahre so zusammen. Warum kam das?
Martin Schirenc: Sogar schon seit zwei Jahren mit Flo.
Angefangen hat es ja mit dem Mike Kröger am Schlagzeug, mit dem habe ich schon bei anderen Projekten gespielt, also bei Hollenthon und der Danne (Vacuum) Vall, der war ein Freund von uns, der ist ein Schwede, lebt aber, glaube ich, seit zwanzig Jahren schon in Österreich. Der ist der Liebe wegen dort hingezogen und der hat Bass gespielt bis Ende 2022. Anfang 2022 ist der Mike ausgestiegen, weil, der ist sesshaft geworden, der hat jetzt mittlerweile drei Kinder – (lacht) der letzte Wurf waren Zwillinge. Die sind in die Steiermark gezogen.
Petra Welles: In die Steiermark?
Martin Schirenc: Ja, sie ist eine Steirerin, seine Lebensgefährtin. Und er hat keine Lust mehr gehabt auf Wien, verstehe ich, ich ja auch nicht. Keine Lust mehr auf live spielen und so. Und im selben Jahr, der Danne hat sich da ziemlich verletzt. Der hat eine Wirbelverletzung gehabt. An der hat er, glaube ich, ein Jahr lang herumlaboriert und dadurch habe ich schnell einen Ersatz gebraucht. Und wir haben damals, das war der Beginn des Ukraine-Krieges, wir haben ein Haus und da haben wir eine ukrainische Familie bei uns wohnen lassen. Und den Vater der Family, den habe ich gekannt, weil, der hat ein Festival in der Ukraine damals veranstaltet und den habe ich in Wien zufällig getroffen und da habe ich ihm angeboten, dass er inzwischen einen Unterschlupf finden kann, bis man weiß, was da so passiert. Und der ist auch Bassist und hat den Bass übernommen und ist im selben Jahr dann am Ende des Jahres nach Kanada weitergereist (…) die haben dort Familie. Da habe ich dann den Jacek, unseren Original Bassisten von Pungent Stench gefragt, ob er Lust hätte zum Spielen und er hat „Ja“ gesagt. Seither ist er da und er (Florian Musil ist gemeint) ist eingesprungen für den Mike.
Petra Welles: Und ihr kennt euch auch schon lange?
Martin Schirenc: Ja, ich kenne den Flo schon seit vielen Jahren. Wir haben auch mit „Zombie Inc.“ Zusammengespielt. Das war somit eigentlich naheliegend. Und das ist jetzt mal das Line-Up. Soweit. Obwohl der Flo auch nicht mehr so lange dabei sein wird, das heißt, da müssen wir einen Drummer wieder suchen. Also, es bleibt spannend. Vielleicht meldet sich einer auf das (Interview) (lacht).
Petra Welles: Das kann ich so öffentlich machen, oder?
Martin Schirenc: Ja, sicher.
Petra Welles: Ich wollte dich eigentlich fragen, warum du in Wien lebst und warum Wien so lebenswert ist? Denn es ist ja in dem Ranking immer ganz vorne. Jetzt hast du aber vorher gesagt, dass du das nachvollziehen kannst, wenn jemand aus Wien wegzieht. Somit ist diese Frage hinfällig?
Martin Schirenc: (lacht) In den letzten Jahren habe ich meine Meinung zum lebenswerten Wien komplett geändert. Aber das hat nicht unbedingt nur mit Wien zu tun, sondern einfach mit mir selbst. Ich habe jetzt ein Haus am Land und ich bin auch ein Landei geworden. Ich habe schon noch die Wohnung in Wien und meine Frau arbeitet in Wien und so, aber ich versuche so wenig wie möglich Zeit in Wien zu verbringen.
Petra Welles: Das bedeutet, du erdest dich praktisch am Land, durch die Natur?
Martin Schirenc: Ja, wir haben einen Riesengarten und das ist alles sehr, sagen wir so, das ist alles sehr klein. Kein großer Ort und mir gefällt das Ländliche viel besser mittlerweile. Das Großstadtleben habe ich fünfzig Jahre gehabt und jetzt brauche ich es nicht mehr. Wenn man jetzt nicht fortgehen will oder arbeitet in einer Großstadt. (…) Es hat sich auch geändert, das muss man sagen, in Wien, es ist nicht mehr das, was es war. Wien ist eigentlich konform geworden. Du kommst dort hin und es ist wie jede andere Großstadt auch. Dieser Charme da, abgesehen von der Architektur natürlich, die ist schon eine einmalige Sache. Aber die Art und Weise, wie die Leute sind, die sind überall gleich. Es gibt nicht einmal mehr den Dialekt in Wien, es hat sich wirklich angepasst an diesen westlichen Großstadt Einheitsbrei. Gut ist es, weil es ist relativ sicher, es ist sauber, es kostet viel Geld, man bezahlt ja auch für dies alles. Also ja, wenn Großstadt, dann ist Wien sicherlich eine der lebenswerteren, aber, wie gesagt, ich bin ein Landei geworden (lacht). Meine Einsamkeit.
Petra Welles: Wie schaut so ein Tagesablauf bei der aus, wenn ihr nicht auf Tour seid? Du produzierst ja, glaube ich, auch für andere Bands, oder?
Martin Schirenc: Wenig. Mein Tagesablauf? Ich mache ja nebenbei so freiberuflich noch Grafiksachen und ich mache es langsam, sagen wir es mal so.
Petra Welles: Dann habe ich gesehen, dass ihr im September gut gebucht seid, denn ihr fahrt nach USA und Mexiko und macht dort eine kleine Tour.
Florian „Flo“ Musil: Ja, genau zuerst Mexiko...
Martin Schirenc: Ja, das war der ursprüngliche Auslöser für die US-Tour. Weil wir haben in den letzten Jahren immer nur so eine Show gehabt. Wir sind da hingeflogen für eine Show und wieder zurück. Das waren immer so Exklusivdeals und da haben wir viele Flüge für wenig Shows gehabt. Und du brauchst dazu immer einige Tage und für die Leute, die arbeiten, ist das natürlich immer gleich ein Aufwand. Da muss man sich freinehmen. Und voriges Jahr, da haben wir auf einem US-Festival in Milwaukee gespielt und da haben wir einen Typen kennengelernt - Jason heißt der - und der hat uns angeboten, mal so eine Ostküstentour zu machen, wenn wir wollen. Das Angebot haben wir wahrgenommen und gebeten, dass er uns ein paar Shows bucht und so ist das zustande gekommen.
Petra Welles: Wer supportet euch da?
Martin Schirenc: Das sind alles Local Bands. Ich weiß gar nicht, ob er mit seiner Band mitfährt, das habe ich gar nicht mitbekommen. Das war eigentlich der Plan.
Florian „Flo“ Musil: Denn er hat selber auch eine Band und beim Gig in Milwaukee, wo er damals mit uns gespielt hat, da hat er uns supportet.
Martin Schirenc: Das sind alles Local Bands. Ich weiß gar nicht, ob er mit seiner Band mitfährt, das habe ich gar nicht mitbekommen. Das war eigentlich der Plan.
Petra Welles: Auf was freut ihr euch in Amerika am meisten? Was habt ihr vor?
Martin Schirenc: Ich freue mich mehr auf Amerika, weil, diese Mexiko Sache wird sehr kurz, also rein, spielen, raus. Das ist ein wenig stressig. Mexiko habe ich bereits eine Tour gemacht und ich würde gerne wieder eine machen, weil, Mexiko ist echt ein spannendes Land, aber dieses Mal werden wir nicht viel von Mexiko mitbekommen. Ich denke, der Gig wird sicherlich super werden, das weiß ich. Das bleibt einem in Erinnerung. Aber die USA-Tour, ja, ich mag die USA gerne. Ich habe die Leute gerne, die Amerikaner gerne. Es war letztes Mal auch total gemütlich oder? (Richtet die Frage an Florian Musil)
Florian „Flo“ Musil: Ja, ja.
Martin Schirenc: Die Menschen sind höflich. Es ist angenehm.
Petra Welles: Gibt es für euch einen Unterschied, wenn ihr in Amerika spielt bzw. in Österreich oder Deutschland?
Martin Schirenc: Die meisten Clubs sind nicht so gut, so wie sie bei uns sind. Die haben ein bisschen mehr eine Art (Florian ergänzt Bar) ja, so eine Art Bar mit einer kleinen Bühne. Das ist jetzt nicht immer optimal. Manches Mal – in Australien war es ja auch so – da hast du keinen Backstage Raum, sondern irgendwo das Getränkelager. Aber das ist egal.
Florian „Flo“ Musil: Und da ist immer eigentlich eine gute Synergie.
Martin Schirenc: Und weil Amerika so ausgebreitet ist, sind die Konzerte auch öfter nicht so groß.
Petra Welles: Als österreichische Band habt ihr aber sicherlich einen besonderen Stellenwert in den USA?
Martin Schirenc: Nein, österreichische Bands spielen sicherlich nicht so viele drüber, aber auch weil es nicht so viele gibt (lacht).
Petra Welles: Zu heute Abend noch, was ist geplant?
Martin Schirenc: Wir spielen eigentlich immer eine Auswahl von unseren ersten drei LPs und die Split-LP und die EP „Dirty Rhymes“. Das ist das, was die Leute hören möchten. Und jetzt noch dazu, sind wir wieder zwei Drittel Original Line-Up. Er hat ja auch die Songs mitgeschrieben damals der Jacek, also macht das schon Sinn.
Petra Welles: 25-Jahre Protzen Open Air Jubiläum. Gibt es etwas, das ihr dazu noch ergänzen möchtet?
Martin Schirenc: Wir sind das dritte Mal jetzt da und wir freuen uns. Gratulieren tun wir natürlich auch von ganzem Herzen, das ist ja klar. Aber wir freuen uns, dass wir bei dem runden Geburtstag jetzt auch wieder eingeladen wurden und die zwei sind super. Ich habe Mario schon getroffen, es ist echt leiwand, familiär und herzlich. Man muss einmal auch durchalten so lange. Aber sie haben einen super Zuspruch, es sind viele Leute da. So besteht Hoffnung, dass es noch lange weitergeht bzw. so lange es noch das Festival gibt, wie Mario es will und nicht, wie welche äußeren Einflüsse sind. Das ist ja mittlerweile bei vielen Festivals auch der Fall gewesen, besonders durch COVID, die dann aufhören mussten.
Petra Welles: Ausblick zum Schluss auf das kommende Jahr 2025? Gibt es schon Buchungen?
Martin Schirenc: Ja, es gibt ein paar Sachen. Unter anderem spielen wir, weil das für uns ausgefallen ist, das Bavarian Battle Festival. Am zweiten Tag hätten wir spielen sollen und da hat man uns angerufen, dass sie abbrechen müssen (Anmerkungen: wegen dem anhaltenden Starkregen). Das ist mal fix und es gibt schon ein/zwei Shows. Vielleicht auch eine Tour.
Petra Welles: Wieder mal Österreich auch?
Martin Schirenc: Ja, auf jeden Fall, Österreich möchte ich jedes Jahr bespielen. Wien jedenfalls und gerne auch mal woanders in Österreich. Wir spielen heuer nur auf dem Sick Midsummer Festival (6.7.2024). Das ist aber die einzige österreichische Show heuer? Wir haben ja gar keine Wien-Show? Das letzte Mal in Wien war (Oktober 2023) auf dem Vienna Metal Meeting.
Petra Welles: Seid ihr eigentlich Fußballfans?
Martin Schirenc: Ich nein - Ja, der Jacek.
Florian „Flo“ Musil: Früher, aber jetzt aktiv nicht mehr.
Petra Welles: Ich danke euch sehr für eure Zeit und wir freuen uns schon sehr auf später!


Interview geführt , veröffentlicht // Petra Welles