Das erste Neuborn Open Air in Wörrstadt hat von der
Location und auch musikalisch voll überzeugt. Das große Festivalgelände, der
ebenfalls große Campingplatz, das gute Essen und der Antialkohol-Saftstand
waren echt klasse. Der Eintrittspreis sowie die Getränkepreise waren sehr
fair, der Schoppen war etwas zu warm und die Becherkaufthematik war nicht so
toll.
Enttäuschend war die inkompetent wirkende und durch Machohaftes Getue und
Kleidung auftretende Security. Entgegen der angekündigten besonnenen, fairen
und gut bekannten Security war diese eher der Anlass zu Diskussionen und
Reibereien. Wenn die Security mal sehen will wie man das richtig, fair und
unauffällig macht dann sollte diese nächste Woche mit uns nach Bad Berka zum
Party.San Open Air fahren.
Leider waren nur sehr wenige Leute gekommen, wohl auch wegen des zumindest
anfangs schlechten Wetters, und so wurden sogar einige Hundert Euro Verlust
eingefahren. Da das ganze auch noch eine Benefizveranstaltung war, ist es
umso enttäuschender dass selbst aus Wörrstadt und Umgebung nur wenige Leute
gekommen waren. Für die jugendlichen Helfer und Veranstalter war das NOAF
eine gute Sache um mal zu sehen, wie schwierig es sein kann etwas selbst auf
die Beine zu stellen. Kopf hoch Kai, du hast dein Bestes gegeben und dich
voll reingehängt - dafür gebührt dir unser Dank und Anerkennung! Uns und den
meisten anderen Gästen hat es echt Spaß gemacht und wir wären bei einem
zweiten Neuborn Open Air im nächsten Jahr sicher wieder mit von der Partie.
Freitag,
29.07.2005
Ex-Manhattan Project
Etwas
verspätet startete die erste Band des Abends bei strömenden Regen. Einige
wenige hartgesottene Fans kamen mit Regenschirmen, Regenjacken oder
durchnässten T-Shirts vor die Bühne um den dargebotenen Coverversionen von
Grunge und Crossover-Bands zu lauschen. Bei den letzten Liedern lies auch
der Regen nach um dann ganz aufzuhören und einen echt geilen Abend im
Neuborn einzuläuten.
Just Priest
Einfach
klasse die Band. Wieder einmal Songs von JUDAS PRIEST zu hören war eine
echte Wonne, super gespielt und eine geile Performance. Der Sänger
kommt zwar nicht ganz an die Stimme von Rob Halford heran, machte seine
Sache aber gut und zeigte eine gelungene Bühnenshow. Uralte Klassiker der
70er wie "Diamonds and Rust", "Electric Eye" oder auch Songs der 90er wie "Painkiller"
wurden virtuos gespielt. Das Publikum, mittlerweile auf ca. 300 Leute
angewachsen, hatte einen Riesenspaß, rockte, tanzte und feierte die Band.
Von den Süddeutschen, die an diesem Abend mit einem Ersatzmann an der
Gitarre spielten, der aber Gründungsmitglied war und vor einem Jahr aus der
Band ausstieg, wünscht man sich öfter mal einen Auftritt in unserer Gegend.
Holefull of love
Rock 'n' Roll von AC/DC, das ist Welt von HOLEFULL OF LOVE. Mit dem Song
"Squealer" startete ein wie immer gelungener Auftritt der Hessen, obwohl ich
den Sänger Dario schon mit mehr Elan bei der Sache erlebt habe. Nichts desto
trotz hat das Publikum weiter gerockt und eine geile Party zu den Coversongs
von AC/DC gefeiert. Da die meisten die wohl beste deutsche AC/DC-Cover-Band
auch schon mehrmals erlebt haben, will ich hier gar nicht mehr zu HOLEFULL
OF LOVE schreiben.
FAZIT DES TAGES: Trotz des Regens zu Begin hat
sich der Abend prächtig entwickelt und alle hatten einen Riesen Spaß mit
JUST PRIEST und HOLEFULL OF LOVE - Traurig für jeden der sich diesen Abend
wegen des Regens entgehen lies.
Samstag,
29.07.2005
Crusher
Die im Jahre 2002 gegründete Thrash-Metal Band aus Mainz konnte mit ihrem
gefälligen Old-School Sound zu der frühen Tageszeit doch noch ein paar
Banger aus Ihrer Lethargie reissen. Als die ersten Klänge von Crusher in
Richtung des Campingplatz wehten machten auch wir uns auf die Socken um dem
Gig beizuwohnen, denn das was da zu vernehmen war hörte sich gar nicht mal
schlecht an. Die 4 Jungs ließen richtig Freude beim anwesenden Publikum
aufkommen und durften immer wieder verdienten Beifall entgegen nehmen. Der
Stil von Crusher lässt natürlich sofort Vergleiche in Richtung KREATOR
aufkommen aber solange das mit der nötigen Portion Eigenständigkeit gepaart ist,
passt das schon. Der Auftritt war wirklich gelungen, auch wenn das Stageacting an diesem Tag etwas dürftig war.
Mitch aka Exorzist
S.I.N.
Vor gerade mal ca. 25 Leuten kamen am frühen Nachmittag S.I.N. auf die
Bühne.
Für unsereins war das noch keine mitreißende Performance, da konnten selbst
Coverversionen von Blur usw. nicht die paar Leute mitreißen. Aber das muss
ja nichts heißen, auf jeden Fall ist die Band ausbaufähig...
Wallrain
Der von der jungen Band komplett im Midtempo gespielte Death-Metal konnte
nicht so recht überzeugen, zu eintönig und statisch war das Ganze. Die
Gitarristen bewegten sich so gut wie gar nicht, außer bei dem mehrmaligen
Gitarrenwechsel (inklusive Gurt!), der den Fluss noch weiter bremste. Auch
die langen Haare, zum Zopf gebunden, sahen nicht so recht nach Metal aus.
Einzig der Sänger Mirko Oberhaus zeigte das er echtes Potential hat, was er
im Anschluss bei einem kurzen Duett mit WARCHILD X nochmals unter Beweis
stellte. Also Jungs, noch etwas am Stageacting üben und mal ein paar
schnellere Stücke rausprügeln!
Warchild X
Was für eine geile Band! Melodic-Death/Gothic vom Feinsten. Ultraschnelle
Songs, geile Gitarrenriffs, fettes Drumming und ein Sänger (Sascha
Scheiblerder) der alle Höhen und Tiefen des Genre in der Stimme hat. Auf der
Bühne war an diesem milden Nachmittag nun die Hölle los, die Propeller
kreisten, die Gitarren kreischten und der Sänger schrie sich die Lunge aus
dem Leib. Diese in komplett schwarze Gothic-Klamotten gekleidete Band aus
Saarbrücken wird uns vermutlich noch öfter begegnen, bei dem Potential...
Die leider immer noch spärlich vorhandenen Fans rückten nun doch schon etwas
näher zur Bühne, hier und da kreiste auch schon mal die Matte und es wurde
begeistert Applaus gespendet. Nach dem Gig hatten wir Gelegenheit mit Sänger
Sascha und dem Basser, Uwe, etwas zu diskutieren dabei wurde sogar die eine
oder andere CD der Band im Anschluss noch an den Mann gebracht. Bitte mehr
davon...
Ear-O-Tation
Die sympathischen Jungs aus Gau-Algesheim kamen mit hauptsächlich eigenen
Songs nach Wörrstadt. Gerade mal 3 - 4 Stücke wurden noch gecovert, man
versucht sich jetzt als eigenständige Band zu etablieren. Die Jungs spielten
ihre Songs im EMO-Style schnell und routiniert. Das Publikum forderte und
bekam auch ihre Coversongs, Songs von SYSTEM OF A DOWN, BOX CAR RACER und
MACHINE HEAD brachten das Publikum erstmals an diesem Tag zum moshen und
pogen. Man darf auf das erste Album der Jungs, welches im August raus kommen
soll, gespannt sein. Weiter so Männer...
Tombthroat
Ja
was war denn das?! Ein brutales Death/Grind-Gewitter brach über Wörrstadt
herein (das man das nochmal in Wörrstadt erleben darf). Sänger "Evil Ass"
lies seiner Aggression freien Lauf und brüllte in das Mikro was das Zeug
hielt. Hier und da wichen ein paar Leute mit entsetzten Gesichtern von der
Bühne zurück ......... der Kenner jedoch hatte schon vor dem Beginn des Gigs
erkannt, das bei der ersten aufgebauten Doublebass an diesem Tag, bestimmt
nichts für Weicheier gespielt wird :-) Erstaunlich war das die Band
ohne Basser spielte (da dieser gerade im Urlaub weilte) was aber überhaupt
nicht störend wirkte. Man merkte der Combo an das die Mannen ein
eingespieltes Team sind, die Gitarrenfraktion hat so einiges drauf und
präsentierte feinste Leads und ultrabrutale Riffs. Auch die Doublebass wurde
kompetent verdroschen so dass es eine Freude für den Deathfreak war sich an
dem dem geilen Gemetzel der Band zu erquicken. Störend und ärgerlich war
jedoch, dass das Mikro oder die Einstellung dessen nicht richtig
funktionierte und somit nur die tiefen Growls des Sängers zu hören waren,
der Rest aber im Instrumentensound total unterging. Auch laute Hinweise
seitens des Publikum wurden von der etwas schläfrig wirkenden Technik-Crew
nicht beachtet, oder konnten nicht umgesetzt werden und so musste man
zähneknirschend auf die Hälfte des Gesangs verzichten - Schade. Ansonsten
war das ein sehr gelungener Auftritt von Tombthroat der seinen verdienten
Applaus erhielt.
Mitch aka Exorzist & Pit aka
UnDerTaker
Griefless
Das aus Sulzheimer Rocknächten bekannte Party-Project nennt sich jetzt
GRIEFLESS und zeigte eine gelungene Vorstellung. Eigentlich sollten die vier
Jungs ja erst nach den BLOOD SUGAR SEX MAGIC auftreten und den Schluss
bilden aber da die Herren von BSSM erstmal was Essen mussten, nachdem man
auf den letzten Drücker in Wörrstadt ankam, wurde der Auftritt von GRIEFLESS
kurzerhand vorverlegt. Gespielt wurde Metal-Cover-Songs von Metallica,
Judas Priest, Motörhead und vielen anderen gut bekannten Bands. Das Publikum, mittlerweile
ca. 350 Leute, war voll bei der Sache und bangte, moshte und grölte bei
Songs wie "Seek and Destroy" von Metallica aus voller Kehle mit. Mit Peter
als Sänger hat die Band mächtig an Qualität gewonnen und das breite Spektrum
an Bands die gecovert wurden, wurde auch weitestgehend fehlerfrei gespielt.
Man darf sich auf weitere Auftritte dieser sympathischen Combo freuen. Nach
ca. 2 Stunden war der Auftritt gegen Mitternacht vorbei und die Bühne wurde
für BLOOD SUGAR SEX MAGIC freigemacht.
Blood Sugar Sex Magic
Um Mitternacht kamen dann endlich BLOOD SUGAR SEX MAGIC auf die Bühne. Die
nächsten 2 Stunden gehörten den Songs von der Band RED HOT CHILLIPEPPERS.
Viele Fans waren sogar erst gegen 22 Uhr angereist um sich nur diese Band
reinzuziehen. Geboten wurde eine solide Show, mit einem quirligen Basser,
einem (pseudo-) punkig gestylten Sänger und einem etwas statischen
Gitarristen (vom Drummer war wie so oft nicht viel zu sehen). Das Publikum
machte begeistert mit und auch Metal-Fans liesen sich von der Stimmung
anstecken. Um 2 Uhr war dann das erste NOAF vorbei, ein bisschen Stimmung
wurde noch durch die Musik aus der Konserve gemacht (speziell die neue
Scheibe von SYSTEM OF A DOWN) und das eine oder andere Musikvideo flimmerte
über den Bildschirm. Um ca. 3 Uhr war dann die Sache gelaufen und auch die
letzten Besucher machten sich auf den Heimweg.
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