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  06.8.2005

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Bericht zum 1. Neuborn Open Air Festival 2005

Das erste Neuborn Open Air in Wörrstadt hat von der Location und auch musikalisch voll überzeugt. Das große Festivalgelände, der ebenfalls große Campingplatz, das gute Essen und der Antialkohol-Saftstand waren echt klasse. Der Eintrittspreis sowie die Getränkepreise waren sehr fair, der Schoppen war etwas zu warm und die Becherkaufthematik war nicht so toll.
Enttäuschend war die inkompetent wirkende und durch Machohaftes Getue und Kleidung auftretende Security. Entgegen der angekündigten besonnenen, fairen und gut bekannten Security war diese eher der Anlass zu Diskussionen und Reibereien. Wenn die Security mal sehen will wie man das richtig, fair und unauffällig macht dann sollte diese nächste Woche mit uns nach Bad Berka zum Party.San Open Air fahren.
Leider waren nur sehr wenige Leute gekommen, wohl auch wegen des zumindest anfangs schlechten Wetters, und so wurden sogar einige Hundert Euro Verlust eingefahren. Da das ganze auch noch eine Benefizveranstaltung war, ist es umso enttäuschender dass selbst aus Wörrstadt und Umgebung nur wenige Leute gekommen waren. Für die jugendlichen Helfer und Veranstalter war das NOAF eine gute Sache um mal zu sehen, wie schwierig es sein kann etwas selbst auf die Beine zu stellen. Kopf hoch Kai, du hast dein Bestes gegeben und dich voll reingehängt - dafür gebührt dir unser Dank und Anerkennung! Uns und den meisten anderen Gästen hat es echt Spaß gemacht und wir wären bei einem zweiten Neuborn Open Air im nächsten Jahr sicher wieder mit von der Partie.
 

Freitag, 29.07.2005

Ex-Manhattan Project
Etwas verspätet startete die erste Band des Abends bei strömenden Regen. Einige wenige hartgesottene Fans kamen mit Regenschirmen, Regenjacken oder durchnässten T-Shirts vor die Bühne um den dargebotenen Coverversionen von Grunge und Crossover-Bands zu lauschen. Bei den letzten Liedern lies auch der Regen nach um dann ganz aufzuhören und einen echt geilen Abend im Neuborn einzuläuten.


Just Priest
Einfach klasse die Band. Wieder einmal Songs von JUDAS PRIEST zu hören war eine echte Wonne, super gespielt und eine geile Performance. Der Sänger kommt zwar nicht ganz an die Stimme von Rob Halford heran, machte seine Sache aber gut und zeigte eine gelungene Bühnenshow. Uralte Klassiker der 70er wie "Diamonds and Rust", "Electric Eye" oder auch Songs der 90er wie "Painkiller" wurden virtuos gespielt. Das Publikum, mittlerweile auf ca. 300 Leute angewachsen, hatte einen Riesenspaß, rockte, tanzte und feierte die Band. Von den Süddeutschen, die an diesem Abend mit einem Ersatzmann an der Gitarre spielten, der aber Gründungsmitglied war und vor einem Jahr aus der Band ausstieg, wünscht man sich öfter mal einen Auftritt in unserer Gegend.
 

 

 



Holefull of love
Rock 'n' Roll von AC/DC, das ist Welt von HOLEFULL OF LOVE. Mit dem Song "Squealer" startete ein wie immer gelungener Auftritt der Hessen, obwohl ich den Sänger Dario schon mit mehr Elan bei der Sache erlebt habe. Nichts desto trotz hat das Publikum weiter gerockt und eine geile Party zu den Coversongs von AC/DC gefeiert. Da die meisten die wohl beste deutsche AC/DC-Cover-Band auch schon mehrmals erlebt haben, will ich hier gar nicht mehr zu HOLEFULL OF LOVE schreiben.


FAZIT DES TAGES: Trotz des Regens zu Begin hat sich der Abend prächtig entwickelt und alle hatten einen Riesen Spaß mit JUST PRIEST und HOLEFULL OF LOVE - Traurig für jeden der sich diesen Abend wegen des Regens entgehen lies.

 

Samstag, 29.07.2005

Crusher
Die im Jahre 2002 gegründete Thrash-Metal Band aus Mainz konnte mit ihrem gefälligen Old-School Sound zu der frühen Tageszeit doch noch ein paar Banger aus Ihrer Lethargie reissen. Als die ersten Klänge von Crusher in Richtung des Campingplatz wehten machten auch wir uns auf die Socken um dem Gig beizuwohnen, denn das was da zu vernehmen war hörte sich gar nicht mal schlecht an. Die 4 Jungs ließen richtig Freude beim anwesenden Publikum aufkommen und durften immer wieder verdienten Beifall entgegen nehmen. Der Stil von Crusher lässt natürlich sofort Vergleiche in Richtung KREATOR aufkommen aber solange das mit der nötigen Portion Eigenständigkeit gepaart ist, passt das schon. Der Auftritt war wirklich gelungen, auch wenn das Stageacting an diesem Tag etwas dürftig war.
Mitch aka Exorzist


S.I.N.
Vor gerade mal ca. 25 Leuten kamen am frühen Nachmittag S.I.N. auf die Bühne.
Für unsereins war das noch keine mitreißende Performance, da konnten selbst Coverversionen von Blur usw. nicht die paar Leute mitreißen. Aber das muss ja nichts heißen, auf jeden Fall ist die Band ausbaufähig...


Wallrain
Der von der jungen Band komplett im Midtempo gespielte Death-Metal konnte nicht so recht überzeugen, zu eintönig und statisch war das Ganze. Die Gitarristen bewegten sich so gut wie gar nicht, außer bei dem mehrmaligen Gitarrenwechsel (inklusive Gurt!), der den Fluss noch weiter bremste. Auch die langen Haare, zum Zopf gebunden, sahen nicht so recht nach Metal aus. Einzig der Sänger Mirko Oberhaus zeigte das er echtes Potential hat, was er im Anschluss bei einem kurzen Duett mit WARCHILD X nochmals unter Beweis stellte. Also Jungs, noch etwas am Stageacting üben und mal ein paar schnellere Stücke rausprügeln!


Warchild X
Was für eine geile Band! Melodic-Death/Gothic vom Feinsten. Ultraschnelle Songs, geile Gitarrenriffs, fettes Drumming und ein Sänger (Sascha Scheiblerder) der alle Höhen und Tiefen des Genre in der Stimme hat. Auf der Bühne war an diesem milden Nachmittag nun die Hölle los, die Propeller kreisten, die Gitarren kreischten und der Sänger schrie sich die Lunge aus dem Leib. Diese in komplett schwarze Gothic-Klamotten gekleidete Band aus Saarbrücken wird uns vermutlich noch öfter begegnen, bei dem Potential...
Die leider immer noch spärlich vorhandenen Fans rückten nun doch schon etwas näher zur Bühne, hier und da kreiste auch schon mal die Matte und es wurde begeistert Applaus gespendet. Nach dem Gig hatten wir Gelegenheit mit Sänger Sascha und dem Basser, Uwe, etwas zu diskutieren dabei wurde sogar die eine oder andere CD der Band im Anschluss noch an den Mann gebracht. Bitte mehr davon...

 


Ear-O-Tation
Die sympathischen Jungs aus Gau-Algesheim kamen mit hauptsächlich eigenen Songs nach Wörrstadt. Gerade mal 3 - 4 Stücke wurden noch gecovert, man versucht sich jetzt als eigenständige Band zu etablieren. Die Jungs spielten ihre Songs im EMO-Style schnell und routiniert. Das Publikum forderte und bekam auch ihre Coversongs, Songs von SYSTEM OF A DOWN, BOX CAR RACER und MACHINE HEAD brachten das Publikum erstmals an diesem Tag zum moshen und pogen. Man darf auf das erste Album der Jungs, welches im August raus kommen soll, gespannt sein. Weiter so Männer...


Tombthroat
Ja was war denn das?! Ein brutales Death/Grind-Gewitter brach über Wörrstadt herein (das man das nochmal in Wörrstadt erleben darf). Sänger "Evil Ass" lies seiner Aggression freien Lauf und brüllte in das Mikro was das Zeug hielt. Hier und da wichen ein paar Leute mit entsetzten Gesichtern von der Bühne zurück ......... der Kenner jedoch hatte schon vor dem Beginn des Gigs erkannt, das bei der ersten aufgebauten Doublebass an diesem Tag, bestimmt nichts für Weicheier gespielt wird :-)  Erstaunlich war das die Band ohne Basser spielte (da dieser gerade im Urlaub weilte) was aber überhaupt nicht störend wirkte. Man merkte der Combo an das die Mannen ein eingespieltes Team sind, die Gitarrenfraktion hat so einiges drauf und präsentierte feinste Leads und ultrabrutale Riffs. Auch die Doublebass wurde kompetent verdroschen so dass es eine Freude für den Deathfreak war sich an dem dem geilen Gemetzel der Band zu erquicken. Störend und ärgerlich war jedoch, dass das Mikro oder die Einstellung dessen nicht richtig funktionierte und somit nur die tiefen Growls des Sängers zu hören waren, der Rest aber im Instrumentensound total unterging. Auch laute Hinweise seitens des Publikum wurden von der etwas schläfrig wirkenden Technik-Crew nicht beachtet, oder konnten nicht umgesetzt werden und so musste man zähneknirschend auf die Hälfte des Gesangs verzichten - Schade. Ansonsten war das ein sehr gelungener Auftritt von Tombthroat der seinen verdienten Applaus erhielt.
Mitch aka Exorzist & Pit aka UnDerTaker


Griefless
Das aus Sulzheimer Rocknächten bekannte Party-Project nennt sich jetzt GRIEFLESS und zeigte eine gelungene Vorstellung. Eigentlich sollten die vier Jungs ja erst nach den BLOOD SUGAR SEX MAGIC auftreten und den Schluss bilden aber da die Herren von BSSM erstmal was Essen mussten, nachdem man auf den letzten Drücker in Wörrstadt ankam, wurde der Auftritt von GRIEFLESS kurzerhand vorverlegt. Gespielt wurde Metal-Cover-Songs von Metallica, Judas Priest, Motörhead und vielen anderen gut bekannten Bands. Das Publikum, mittlerweile ca. 350 Leute, war voll bei der Sache und bangte, moshte und grölte bei Songs wie "Seek and Destroy" von Metallica aus voller Kehle mit. Mit Peter als Sänger hat die Band mächtig an Qualität gewonnen und das breite Spektrum an Bands die gecovert wurden, wurde auch weitestgehend fehlerfrei gespielt. Man darf sich auf weitere Auftritte dieser sympathischen Combo freuen. Nach ca. 2 Stunden war der Auftritt gegen Mitternacht vorbei und die Bühne wurde für BLOOD SUGAR SEX MAGIC freigemacht.


Blood Sugar Sex Magic
Um Mitternacht kamen dann endlich BLOOD SUGAR SEX MAGIC auf die Bühne. Die nächsten 2 Stunden gehörten den Songs von der Band RED HOT CHILLIPEPPERS. Viele Fans waren sogar erst gegen 22 Uhr angereist um sich nur diese Band reinzuziehen. Geboten wurde eine solide Show, mit einem quirligen Basser, einem (pseudo-) punkig gestylten Sänger und einem etwas statischen Gitarristen (vom Drummer war wie so oft nicht viel zu sehen). Das Publikum machte begeistert mit und auch Metal-Fans liesen sich von der Stimmung anstecken. Um 2 Uhr war dann das erste NOAF vorbei, ein bisschen Stimmung wurde noch durch die Musik aus der Konserve gemacht (speziell die neue Scheibe von SYSTEM OF A DOWN) und das eine oder andere Musikvideo flimmerte über den Bildschirm. Um ca. 3 Uhr war dann die Sache gelaufen und auch die letzten Besucher machten sich auf den Heimweg.

 

Pit aka UnDerTaker