Trofaiach? In dem beschaulichen Städtchen besucht man normalerweise Konzerte des Frauenchors, der Musikschule, Gospelabende oder betreibt Volkstanz – doch am ersten Samstag im Mai fanden sich geschätzt an die 1000 Metal Begeisterte ein, um im Kultur- & Sportzentrum der Stadt ausgiebig zu bangen und zu feiern.
Das Musikfestival wird vom Verein „Band meets Band“ veranstaltet bzw. organisiert und das nun bereits zum fünften Mal. Hier teilen sich Bands aus Österreich die Bühne mit internationalen Acts. Um schon mal vorwegzunehmen, das ist den Veranstaltern und der sehr engagierten Crew auch bestens gelungen.
Das Tor zum Außengelände und die Türen zu den beiden Hallen öffneten bereits um 13:30h bei herrlich schönem Wetter. Im Freigelände vor den beiden Hallen konnte man sich mit Bratwurst und Schnitzelsemmel stärken, innen im Foyer befanden sich einige Händler und die Band Merchandiser. Sehr angenehm auch eine kleinere SB-Bar mit Stehtischen, etwas abseits gelegen. In den beiden Konzerthallen gab es jeweils zwei große Theken. Die Preise waren im Rahmen, ohne Becherpfand, unser steirisches Gösser Bier ohnehin sehr süffig! Das Musikfestival wird vom Verein „Band meets Band“ veranstaltet bzw. organisiert und das nun bereits zum fünften Mal. Hier teilen sich Bands aus Österreich die Bühne mit internationalen Acts. Um schon mal vorwegzunehmen, das ist den Veranstaltern und der sehr engagierten Crew auch bestens gelungen.
Die erste Band, die wir uns an diesem Nachmittag ansahen, war DARKFALL aus Graz. Bestehend seit nunmehr fast einem Viertel Jahrhundert, hatte die Band jedoch in den letzten Jahren sehr mit ständig wechselnder Besetzung zu kämpfen, verblieben ist mittlerweile nur mehr Sänger Thomas Spiwak. Die Jungs konnten jedoch ihren Heimvorteil nützen und boten den bereits zahlreichen anwesenden Zuhörern ein kraftvolles Set.
Besuch aus Ungarn von EKTOMORF in der großen Halle bei noch halbwegs angenehmen Temperaturen. Sänger Zoli Farkas und seine (neuen) Jungs legten gleich gewaltig los mit dem ersten Song ihrer neuen CD „Fury“, die sie in Folge komplett präsentierten. Danach folgten die bekannten Kracher. Hüpfen, stampfen, bangen, sie schenkten sich und uns nichts. Ein toller Gig!
Setlist (ohne Gewähr)
1. The Prophet of Doom
2. AK 47
3. Fury
4. Bullet in Your Head
5. Faith and Strength
6. Infernal Warfare
7. Tears of Christ
8. Blood for Blood
9. If You're Willing to Die
10. Skin Them Alive
11. Holocaust
12. Move On
13. Evil by Nature
14. Black Flag
15. Fuck You All
16. Gypsy / Show Your Fist
17. Outcast
Wechsel in die kleinere Gain-Stage, die deutschen Death-Doomer NAILED TO OBSCURITY präsentierten sich melodisch und atmosphärisch. Metal zum Zuhören und Zeit zum Verschnaufen, denn gleich anschließend gaben sich VADER die Ehre auf der größeren Noise-Stage.
VADER gelten als die polnische Institution in Sachen Death Metal. Stillgestanden wird nicht, wenn Sänger Piotr „Peter“ Wiwczarek und seine Mitstreiter um 20:35h die Bühne betreten. Geballer vom Feinsten, von Müßiggang und Vorruhestand noch keine Spur, trotz nunmehr 35 Jahren an Bandgeschichte. Die Performance lebendig, abwechslungsreich und gespickt mit Thrash Salven und kollektivem Haarwurf.
AEVERIUM erschienen durch Nebelschwaden auf der kleineren Bühne. Das passte, denn die Deutschen sind nicht nur optisch eher Gothic mäßig angehaucht. Aeva, die große blonde Sängerin, ist zumal auch eine Augenweide für die männliche Zuhörerschaft. Wir gingen lieber an die Bar auf einen Durstlöscher.
Eine der Urgesteine des deutschen Thrash-Metals - DESTRUCTION - fungierte als Headliner des heutigen Festivals. Eine sehr gute Wahl, Marcel „Schmier“ Schirmer ist definitiv immer eine Erscheinung on stage. Diese nahmen in Folge Herr Schmier, Gitarrist Mike Sifringer sowie der großartige Drummer Wawrzyniec Dramowicz vollends von Anfang an ein und spielten sie fast in Schutt und Asche. Gut gelaunt und souverän - ein Dank hier auch an die Tontechnik für den kontinuierlich klaren und guten Sound - hatte das Trio die Meute vor der Bühne fest im Griff. 17 krachende Nackenlöser, in der Halle ging die Post ab! Was will man mehr!
Setlist (ohne Gewähr)
1. Curse the Gods
2. Armageddonizer
3. Tormentor
4. Nailed to the Cross
5. Mad Butcher
6. Dethroned
7. Life Without Sense
8. Release from Agony
9. The Ritual
10. Eternal Ban
11. Total Desaster
12. Antichrist
13. Black Mass
14. The Butcher Strikes Back
15. Thrash Till Death
16. Holiday in Cambodia (Dead Kennedys cover)
17. Bestial Invasion
Den Abschluss des Tagesfestivals bildeten die Todesmetaller DESERTED FEAR aus Thüringen, gegründet 2012, die sich konstant nach oben spielen und gleichzeitig ihre Bodenständigkeit behalten. Sehr symphatische Jungs, Old School Death Metal ohne Firlefanz, live brachial gut. Leider war der Auftritt zu spät angesetzt, bei den meisten Besuchern war um Mitternacht einfach die Luft raus, sie hätten sich viel mehr Zuhörende vor der Bühne verdient. Dies wäre mein einziger Kritikpunkt!
Müde, Nacken verspannt und etwas schwerhörig (hoffentlich nicht für immer) machen wir uns auf den Nachhauseweg. Wir haben ein neues Festival mit einem ansprechendem Line-up entdeckt! Dann warten wir mal gespannt ab, was das Feel the Noise 2019 bringen wird!
Bericht und Fotos von Petra Welles, 23.05.2018