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Livebericht zum Braincrusher Festival, 29.3.-30.3.2019, Hirschaid, Jahnhalle


Flyer
Das LineUp versprach Großes, als dann die Spielzeiten veröffentlicht wurden war schnell klar: Der Samstag wird heftig. 10 Bands, davon kein einziger Ausfall und eigentlich möchte man (fast) alles sehen. Da stellte sich schon die Frage: Wie soll das gehen?

Die Anreise erfolgte am Freitagmittag, hier nochmals der Dank an meine Mitfahrgelegenheit. Nach recht problemloser Fahrt (dafür das es Freitagmittag war) erreichte der erste Teil von HIO Hirschaid am frühen Nachmittag. Blauer Himmel und angenehm warme Temperaturen ließen uns schnell einchecken und die Zimmer belegen, dann ging es ab in den nahe gelegenen Biergarten. Der hohe Anteil schwarz gekleideter Menschen ließ erkennen das nicht nur wir diese Idee hatten, nach einem Kaffee ging man zum Bier der hauseigenen Brauerei über. Nachdem der Rest von HIO eingetroffen war und ebenfalls die Schlafgemächer bezogen hatte hieß es: Essen fassen. Dass selbiges dann über ein so ausreichendes Unterhaltungspotenzial verfügen kann hätte ich nicht gedacht, das Personal des Gasthauses und die Bewirtung/Bedienung führte dann aber doch zur Frage ob das hier versteckte Kamera oder eine Episode von Monty Python ist. Details spare ich mir, die Anwesenden und Beteiligten wissen was ich meine.

Freitag, 29.3.2019
Aber es gab dadurch auch etwas Zeitverzögerung und wir schlugen erst zum Ende von SKINNED in der Halle auf. Das US Trio bollerte seinen Deathmetal mit brutaler Beigabe angenehm in die recht gut gefüllte Halle und waren der perfekte StartUp für uns.

Foto: Lantern
Lantern (fi)
Erster "Vollzeit" Act waren somit LANTERN, der leicht chaotisch rumpelnde Death der Finnen lief mir gut rein. Vor allem die Wechsel in primitiven Blackmetal bis hin zu doomigen Passagen innerhalb der Titel fand ich sehr überzeugend, da werde ich mal dranbleiben. Nur die etwas unterkühlte Distanz zum Publikum passte nicht ganz zur Musik und der Sound war mir eine Spur zu dünn um mich komplett zu begeistern. Aber ihren Alkoholkonsum abseits der Bühne sollten die Jungs eventuell etwas bremsen, selbst am Samstag hatten die ja noch ordentlich die Lanternen äh Laternen an...

Foto: Fleshcrawl
Fleshcrawl
Dann war es Zeit für die Schwedentodfraktion, dass die Schweden dabei aus Deutschland kommen störte niemanden. FLESHCRAWL enterten die Bühne und sowohl Band als auch Publikum hatten mehr als nur Bock aufeinander, von der ersten Sekunde an sprang der Funken über und die Halle stand gefühlt in Flammen. Song für Song wurde gnadenlos abgefeiert, der fette Sound sorgte für das übrige. Da die Setlist nur aus Krachern bestand blieb hier kein Knochen auf dem anderen und der ein oder andere brauchte danach sicher ein neues Unterhöschen. Für mich waren Fleshcrawl die Band des Abends, für jemanden der die "alten" SweDeath Bands damals nicht miterleben konnte war hier zumindest nachfühlbar wie es einst gewesen sein muss.

Dann gab es einen ordentlichen Zeitsprung, DEFEATED SANITY standen auf der Timetable. Nur ist deren Brutaldeath/TechDeath nicht so wirklich meine Baustelle. Es gab nach dem Gig allerdings zahlreiche Stimmen die den Auftritt überragend fanden und von den technischen Fähigkeiten der Band völlig geflasht waren.

Foto: Incantation
Incantation (US)
Die Ami`s von INCANTATION hatten dann die ehrenvolle Aufgabe den Abend zu beenden und gaben nochmal ordentlich Gas. Die Jungs stehen seit jeher für knochentrockenen Deathmetal der alten Schule und stellten das auch erneut unter Beweis. Ich konnte mir diese Machtdemonstration natürlich nicht entgehen lassen, leider wollte der Funke bei mir nicht überspringen. Was nicht an der voll motivierten Band und deren Performance lag, es war ein durch und durch überzeugender Auftritt. Die Band ist vorher größtenteils an mir vorbeigegangen (das Problem der späten Geburt) und somit nie in Fleisch und Blut übergegangen. Und das aufzuholen ist mir nie gelungen, was nicht ist kann aber noch werden. Der Braincrusher-Gig sorgte zumindest dafür, dass ich mich tiefer in die Discografie der US Deather eingraben werde.
Der Freitag klang dann noch gediegen aus, gegen vier Uhr morgens klappten die Augen zu....

Samstag, 30.3.2019
...und um 10 Uhr wieder auf, "Back from the Dead". Zumindest fühlte es sich so an, erste Erweckungsstrategien mit Brötchen und Kaffee waren zum Scheitern verurteilt und man testete erneut den Härtegrat der Matratze.

Foto: Demored
Demored
Zu DEMORED war der geschundene Kadaver dann doch wieder vor der Bühne zu finden, leider konnten uns die Jungs nicht ganz überzeugen. Das Schlagzeug war zu laut und der Sänger zu leise. Zudem hatten wir den Gesang irgendwie anders in Erinnerung, mehr growlend und nicht so gesprochen bzw gepresst. Und dann machte die Band auf uns irgendwie einen unzufriedenen oder auch unmotivierten Eindruck. Dass es deutlich besser geht wissen wir ja, da wir die Jungs in Mainz schon selbst auf der Bühne hatten.

Das Klangproblem haben THE SPIRIT dann leider übernommen, sprich das Schlagzeug war wieder zu dominant und der Gesang zu leise. Auch die Gitarren kamen nicht deutlich genug hervor, was bei einer Band wie The Spirit natürlich tödlich ist, da ein Großteil der Dissection-artigen Magie von den Gitarren hervorgerufen wird. Aber im weiteren Verlauf besserte sich das ein wenig und der Gig entwickelte sich doch noch zu einer überzeugenden Vorstellung. Ein grundlegendes Problem bei beiden Auftritte
Foto: The Spirit
The Spirit
n: Das abhängen der Fenster mit Stoffbahnen reicht nicht um die Halle standesgemäß zu verdunkeln wenn draußen die Sonne scheint. Wenn diese am späten Nachmittag tief steht brennt sie genau in die Halle und zerstört etwas die Atmosphäre. Für das Wetter und die örtlichen Gegebenheiten kann keiner was, aber eventuell kann man dickeren Stoff oder Vorhänge verwenden, Braincrusher "in hell" (deutsch ausgesprochen) funktioniert nicht so 100%ig.

Foto: Horns of Domination
Horns of Domination
Oder man lässt HORNS OF DOMINATION früher spielen, bei dem dunklen Material verdunkelt sich die Halle ganz automatisch. Die veröffentlichungsfaule Truppe (erst ein Demo) setzt auf viel Nebel, eine Feuerschale und finstere Energie. Gleichzeitig beweisen HoD das man mit relativ wenig viel erreichen kann wenn man es richtig macht. Drei Mann, kein Bass (wenn ich das richtig gesehen/gehört habe, war ja so neblig) und Material aus dem Spannungsbereich von dunkelstem Black/Death/Thrash Metal reichen völlig um die Maniacs zu verzaubern die sich recht zahlreich vor der Bühne eingefunden haben. Düster, packend, intensiv, das sind die Schlagworte die man als Tags für den Gig verwenden müsste wenn man diesen als Album veröffentlicht. Selbst wenn die Songs in Chaos abzudriften drohten dann fingen Horns of Domination selbige durch ihre Instrumentenbeherrschung und das effektive Songwriting wieder ein. Die neuen Songs machen Bock auf mehr, also schwingt die Hufe!

Die Aussicht auf das was da noch kommen sollte forderte seinen Tribut, man entschloss sich zur Essensaufnahme um für alles weitere gerüstet zu sein. Dem fielen leider UNDERGANGzu Opfer, ich denke aber mal, dass die Dänen überzeugen konnten. Ich zumindest habe danach nichts Negatives vernommen.

Foto: Krypts
Krypts (fi)
"Open the KRYPTS, Finland awaits" war dann das Motto, die DeathDoomer standen bereit um das eben zugenommene Essen nochmals neu durchzumischen. Was für ein fetter Klang! Klar, differenziert und trotzdem so druckvoll das mir jetzt noch die Hosenbeine schlackern. Krypts servierten als Nachtisch ein feines Wechselbad zwischen schleifendem Deathdoom und finsterem Geprügel. Vor allem die Wechsel zwischen den Geschwindigkeiten kamen einerseits völlig abrupt, trotzdem aber selbstverständlich und selbst wenn man die Titel kennt immer noch unerwartet. Wie auf der Platte: Jedes Mal wenn man dachte man ist im Song drin dann gab es den Schlag in die Magengrube mittels Richtungswechsel. Das faszinierende dabei ist immer wieder wie gekonnt sie sich in beiden Lagern bewegen, sowohl Kriechgang als auch Deathhammer klingen stets gekonnt und glaubwürdig. Bei der jungen Truppe geht noch einiges!

Foto: Sulphur Aeon
Sulphur Aeon
Time for H.P.! Wie aber jeder weiß, kommt mit SULPHUR AEON kein Elektrogerät sondern Lovecraft auf die Bühne. Leider ist die Liebe zu der Band bei mir mit der Zeit etwas abgekühlt und auch der Auftritt konnte die Flamme nicht neu entzünden. Heutzutage erscheint mir das alles eine Spur zu sauber, zu ordentlich, zu durcharrangiert. Der Auftritt war mir im Endergebnis zu "clean". Auch hier fand ich den Klang nicht ganz ausbalanciert, sodass ich mir nur ein paar Songs ansah. Nach dem Konzert sprachen Stimmen von einem großartigen Auftritt, einer super Show und dem Highlight des Festivals.

Und dann war auch schon der Moment für die vorletzte Band des Braincrushers 2019 gekommen, DEAD CONGREGATION aus Griechenland. Und was soll ich groß um den heißen Brei herumreden: Fetter Sound, geile Songauswahl mit allem was dazugehört und dann auch noch unbarmherzig runtergespielt. Die Kommunikation mit dem Publikum wurde auf das nötigste reduziert, die Jungs stellen ihre Musik in den Vordergrund und lassen diese für sich sprechen – so wie es sein soll. Vor allem zeigt sich an dem Abend wieder die Bühnenerfahrung der Truppe, die Band ist super eingespielt und agiert auf der Bühne wie eine Einheit. Allerdings hatte ich das Gefühl das sich während dem Auftritt die Halle etwas leert. An der Musik und der Performance der Griechen kann es nicht liegen, eventuell war es für die Leute nach all dem Input zuvor einfach zu viel und der Speicher war voll. Immerhin war es schon die neunte Band an dem Tag, vielleicht kann man das bei der nächsten Ausgabe etwas besser verteilen.

Foto: Vomitory (se)
Vomitory (se)
Auf die 2019er Ausgabe machten dann VOMITORY dann den Deckel. Leider trat hier wieder das anfängliche Problem mit der Balance auf: Sänger Erik war einfach zu leise. Dadurch ging etwas die Durchschlagskraft der sauber agierenden Schweden verloren die beim 30jährigen Bandjubiläum ordentlich auftrumpften. Und alle Überlebenden des Wochenendes die noch stehen konnten motivierten nochmals ihre letzten Reserven. Die Band tat ihr übriges dazu und somit endete diese finale Show in einer großen Party bei der Band als auch Publikum ordentlich Spaß hatten. Sogar eine Zugabe war noch drin.

Und dem Motto folgend dass auf dem Sockel des gekreuzigten Jesus an der Brücke nahe der Jahnhalle eingemeißelt ist hieß es danach: "Es ist vollbracht". Die 2019er Ausgabe des Braincrusher in Hell ist Geschichte, 2020 wirft mit den ersten Bandankündigungen schon seine Schatten voraus die einem den Mund wässrig werden lassen.
Lobenswert ist die Arbeit und die Mühe die man sich mit dem Event macht. Hier nenne ich einfach mal sehr gut gestaltete Stoffbanner mit eigenem Design als seitliche Bühnendeko die das Logo und die Motive der Festivalflyer und Shirts fortsetzen, runde handnummerierte Hardtickets und Stoffbändchen in der Optik der Flyer und Shirts. Hier zeigt sich, dass man sich Gedanken zur Gestaltung gemacht hat und versucht das Ganze im Rahmen der eigenen Möglichkeit vom Einheitsbrei abzuheben. Das gelingt sehr gut, weiter so. Eventuell kann man bei der Verdunklung der Halle zur Tageszeit noch was tun, ansonsten passt alles. Es ging zwar etwas stockend wenn zu viele Menschen zur gleichen Zeit rein oder raus wollten, besonders an der Ecke nach dem Einlass und der Theke. Geht aber aus baulichen Gründen nicht anders und ist einfach so. Wir von HIO wurden gut unterhalten und kennen durch unser Path of Death auch die andere Seite der Bühne. Deswegen nochmals Respekt & Horns Up für das was ihr da auf die Bühne stellt weil wir einfach wissen was für Arbeit da alles vorne dran und im Abend selbst steckt.
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