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Livebericht zum Gig mit Membaris, Hellknife und AVOWAL in Mainz, Liveclub M8 vom 11.05.2019


Flyer
Black Metal in Mainz? Das hat Seltenheitswert, kann sich aber gerne ändern.
Drei Bands standen auf der Agenda, wobei die auf die Mitte gesetzten Hellknife doch einen starken Kontrast zu den anderen beiden Truppen bildeten. Aber dazu später mehr...

Im doch recht gut gefüllten kleinen M8 war es an AVOWAL den Abend zu eröffnen. Die Mannheimer hatten an dem Abend Premiere da es sich um ihren ersten Auftritt überhaupt handelte der bei mir das Verlangen nach einer baldigen Wiederholung erzeugte. Dazu muss ich sagen das ich es ja mag wenn sich eine Band Gedanken über ihre Bühnenpräsenz macht
Foto: AVOWAL
AVOWAL
und nicht nur in Jeans und Shirt da steht, grad im BM wirkt das manchmal befremdlich. Avowal betraten die Räumlichkeiten einheitlich mit selbstgefertigten Masken und Kapuzenumhängen was im Zusammenspiel mit dem Räucherwerk ein sehr stimmiges Bild abgab. Die Band hat als Hörprobe bisher ja nur einen Titel auf Bandcamp zu Verfügung gestellt, selbiger machte mir zumindest schon den Mund wässrig. Das was die Band dann auf der Bühne zelebrierte konnte da bestens mithalten und die Jungs müssen unbedingt nochmals hier in der Ecke aufschlagen. Fein dissonanter (für manche sogar eine Spur zu viel) Black Metal im Wechselspiel von kontrolliertem Chaos und stimmungsvoller Atmosphäre. Gefallen hat mir auch die unaufdringliche Art der Band, ganz versunken in ihrer Musik als Wiedergabemedium dunkler und okkulter Botschaften. Kein Gelaber, keine Kommunikation mit dem Publikum und mit dem letzten Ton wurde direkt die Bühne verlassen – so muss das sein. Ich hoffe doch sehr das Avowal bald wieder auf irgendeiner Bühne zu finden sind und das da auch im Tonträgerbereich etwas passiert. An dem Abend war das sehr überzeugend.

Foto: Hellknife
Hellknife
Dann wurde es Zeit für HELLKNIFE, Crust`n`Roll aus Mannheim. In Gesprächen beim Pausentee war herauszuhören das die Band niemand so richtig auf dem Schirm hatte oder zwar den Namen kannte aber nicht wusste was ihn musikalisch erwartet. Erstaunlicherweise waren dann viele die ein schwarzes Herz im Leib tragen dann doch recht angetan von der Band und deckten sich am Merchstand gut ein. Und der Mix aus punkigem Crust, D-Beat und einer Prise Schwedentod brachte ordentlich Bewegung in die Hütte und es gingen zahlreiche Fäuste in die Luft um die Band abzufeiern. Da war dann sogar noch eine Zugabe drin. Mir persönlich war aber der Kontrast zu Avowal zu groß da sich mein Kopf immer noch im Black Metal befand. In einem anderen Rahmen mit ähnlichen Bands funktioniert das sicher auch gut für mich, an dem Freitag bin ich einfach nicht warm damit geworden.

Foto: Membaris
Membaris
Somit konnten MEMBARIS nur alles richtig machen, auch hier fiel sofort das Bühnenoutfit ins Auge das aus Masken und Corpsepaint bestand, so wie sich das gehört. Die Limburger Combo feuerte ein Brett nach dem anderen aus ihrer doch recht ansehnlichen Diskografie in die Menge die dem gebotenen ordentlich Tribut zollte. Für mich war das der erste Auftritt der Band und ich muss sagen das ich da dranbleiben werde, schade das es kein Merch der Truppe an dem Abend gab. Der Auftritt schaffte es ein Gefühl zu erzeugen als wäre man bei einer Show einer skandinavischen Truppe Ende der 90er, so oder so ähnlich muss es damals gewesen sein. Knappe Ansagen von Sprachrohr Kraal leiteten die jeweiligen Songs ein, ansonsten gab es erneut erfreulich wenig Kommunikation mit dem Auditorium. Leider verging die Zeit viel zu schnell und der gelungene Auftritt fand ein für mich viel zu frühes Ende.

Das Sahnehäubchen danach waren die zwei Hörproben aus dem kommenden Horresque Album, ich glaube der Rest des noch anwesenden Publikums war sich gar nicht bewusst von was für einer Premiere sie da Zeuge wurde. Da kommt was ganz feines auf uns zu, soviel sei verraten.
Black Metal in Mainz? Gerne wieder!

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