Dieses Jahr empfing München die Festival Besucher mit frühlingshaften Temperaturen, endlich, nach den letzten beiden Ostern voller Schnee und Windböen. Somit präsentierte sich das Backstage im Sonnenschein, als wir uns am Samstag gegen 17 Uhr die Bändchen abholten.
Angekündigt waren wieder 32 internationale Bands aus 12 Nationen, vor allem aus den Bereichen des Black-, Dark-, Doom- und Death-Genres. Erwartet werden erneut ca. 1600 Metalfans, das nunmehr elfte Festival war jedoch bereits seit Wochen ausverkauft! Mittlerweile ist das DEMM weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt, dementsprechend konnte man bei den Besuchern auch viele verschiedene Sprachen hören. Auch wir nahmen die lange Anreise aus dem Osten von Österreich gerne in Kauf, zumal in diesem Jahr etliche Acts gebucht waren, die man sonst auf Festivals eher nicht zu Gesicht und Gehör bekommt.
Tiamat spielen am Samstag ein Jubiläumsprogramm anlässlich des 35-jährigen Bandbestehens und Sodom, die Headliner am Sonntag, beglücken die Fans mit einem „Oldschool-Set“. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch gesteckt...
Man hat auch wieder Signing Sessions organisiert. Diese haben an beiden Tagen in einem eigenen Raum stattgefunden. Für die Fans der jeweiligen Bands natürlich eine tolle Sache!
Angekündigt waren wieder 32 internationale Bands aus 12 Nationen, vor allem aus den Bereichen des Black-, Dark-, Doom- und Death-Genres. Erwartet werden erneut ca. 1600 Metalfans, das nunmehr elfte Festival war jedoch bereits seit Wochen ausverkauft! Mittlerweile ist das DEMM weit über die Landesgrenzen hinaus geschätzt, dementsprechend konnte man bei den Besuchern auch viele verschiedene Sprachen hören. Auch wir nahmen die lange Anreise aus dem Osten von Österreich gerne in Kauf, zumal in diesem Jahr etliche Acts gebucht waren, die man sonst auf Festivals eher nicht zu Gesicht und Gehör bekommt.
Tiamat spielen am Samstag ein Jubiläumsprogramm anlässlich des 35-jährigen Bandbestehens und Sodom, die Headliner am Sonntag, beglücken die Fans mit einem „Oldschool-Set“. Die Erwartungen waren dementsprechend hoch gesteckt...
Man hat auch wieder Signing Sessions organisiert. Diese haben an beiden Tagen in einem eigenen Raum stattgefunden. Für die Fans der jeweiligen Bands natürlich eine tolle Sache!
Samstag:
, Tag 1
TIAMAT + KAMPFAR + TAAKE + BEWITCHED + HELLBUTCHER + PSYCHONAUT 4 + MORK + GRAND CADAVER + NORDJEVEL + NOCTE OBDUCTA + THEOTOXIN + DEATHRITE + DYMNA LOTVA + ASPHAGOR + ANGSTSKRÍG + JESAJAHDie Location war schon gut gefüllt an diesem späten Nachmittag. Das Backstage besteht aus drei separaten Räumen/Bühnen. Das sogenannte Werk ist die größte Räumlichkeit, gegenüber befinden sich in einem Gebäude noch die Halle sowie der Club als kleinster Part. Zwischen den beiden größeren Stätten gibt es keine Überschneidungen der Auftritte. Und das ist vermutlich die Krux, denn die beiden kleineren Stätten können die enorme Anzahl an potentiellen Zuhörenden nicht fassen. Somit hat man wenig Chancen, Bands dort zu sehen. Bei Überschneidungen könnte man das vermutlich etwas entzerren.
Im Innenhof hat man die Gastro aufgebaut und genügend Sitzgelegenheiten geschaffen. Der Merchandise-Verkauf fand in den jeweiligen Hallen statt.
Nifelheim-Sänger Per „Hellbutcher“ Gustavsson hat mit gleichnamiger Band Schweden verlassen und in München den ersten internationalen Gig absolviert. Viele Nifelheim-Shirts und Patches waren im Publikum zu sehen, somit wurden HELLBUTCHER gefeiert. Sie haben bisher ein Demo veröffentlicht, das zum Besten gegeben wurde, „Death’s Rider“ und „Violent Destruction“, ergänzt am Ende mit zwei Cover-Songs: „Die in Fire“ (Bathory) sowie die Hymne „Black Metal“ (Venom).
Nun folgten hier im Werk BEWITCHED (mit Kristoffer und Marcus von NAGLFAR). Endlich kann man sie wieder einmal live erleben, auch für das heurige Party.San-Festival sind die sympathischen Schweden gebucht. Und sie rockten die Halle nieder, definitiv eine Live-Band, die Freunde des „oldschool-artigen“ Black/Thrash ein Lachen ins Gesicht zaubert und dauerhafte Bewegung in den Nackenbereich hervorruft!
Setlist:
- Blood On The Altar
- Night Of The Sinner
- Holy Whore
- Hellcult
- Deathspell
- Sabbath Of Sin
- Triumph Of Evil
- Hellcult Attack
- Hellblood
- Cremation Of The Cross
- At The Gates Of Hell
- Hard As Steel (Hot As Hell)
TAAKE haben im Rahmen ihrer Europatour mit Nordjevel (19:05 Uhr/Halle) und Theotoxin (15:25 Uhr/Halle) auch Halt in München gemacht. Sie hatten um 20 Uhr den Beginn ihrer Spielzeit. Und was für einen - Rauch und wieder Rauch, Sänger Orjan „Hoest“ Stedjeberg wirbelt mit seinem schwarzen Umhang durch die Nebelschwaden, verzehrend, wütend – an der Vielzahl der vor der Bühne jubelnden Meute kann man den Status der Norweger an diesem Tag ersehen.
Setlist:
- Fra Vadested Som Vaandesmed
- Denne Forblaaste Ruin Av En Bro
- Nordbundet
- Hordalands Doedskvad 3
- Myr
- Hordalands Doedskvad 1
- Nattestid Ser Porten Vid 1
- Over Fjell Og Gjennom Torner
Nun ein schneller Wechsel in die Halle zu klassischem nordischen Black-Metal à la MORK. Thomas Erikson steckt hinter MORK, verstärkt durch Live-Musiker. Auch hier Rauchschwaden satt, aber die Norweger entführten mit ihrer stimmigen Performance in die Tiefen der nordischen Dunkelheit.
Viele harrten schon vor der Hauptbühne im Werk aus und erwarteten TIAMAT – mit einem Querschnitt von 35-Jahre Düsterness. Denken wir an ihr Juwel „Wildhoney“. „Whatever That Hurts“, wenn Schmerz einen Namen hat, dann ist er verbunden mit Johann Edlund. Ein Set voller Hymnen von einem Mann, der eindringlich zu erzählen weiß. Höhepunkt – „The Sleeping Beauty“ mit der Verstärkung von Stefan Lagergren von Grand Cadaver. Tiamat sind eigentlich eine Institution in ihrem Genre, jedoch Leidenschaft oder Spielfreude sehen für mich anders aus. Schade, denn an diesem Abend haben sie nicht überzeugt.
- Vote For Love
- Wings Of Heaven
- Mountain Of Doom
- Whatever That Hurts (Wildhoney)
- The Ar (Wildhoney)
- Divided
- Cold Seed
- Phantasma De Luxe
- Cain
- Do You Dream Of Me? (Wildhoney)
- Brighter Than The Sun
- Hellhounds
- The Sleeping Beauty (feat. Stefan Lagergren)
- Gaia (Wildhoney)
Schluss ist noch nicht, das bayerische Bier ist einfach zu gut. Und es steht ja noch KAMPFAR auf dem Programm!
Ein weiterer Besuch aus Norwegen, KAMPFAR führen den Reigen des atmosphärischen Black Metal fort. Die noch reichliche Zuhörerschar kommt in den Genuss eines packenden und energiegeladenen Auftritts. Fronter Dolk wirbelt von der einen zur anderen Bühnenseite und interagiert gekonnt mit seinem Publikum. Dieses weiß das zu schätzen und die Stimmung ist ungebrochen gut. Cheers! Ihre Setlist ist gemäß dem zu feiernden Jubiläums (1994-2024) exzellent gewählt und verstärkt mit einigen alten Nummern und Goodies, wie „Hymne“ oder „Ravenheart“.
Setlist:
- Feigdarvarsel
- Ravenheart
- Skogens Dyp
- Ophidian
- Trolldomspakt
- Lyktemenn
- Mylder
- Urkraft
- I Ondskapens Kunst
- Norse
- Tornekratt
- Hymne
- Det Sorte
Sonntag: , Tag 2
SODOM + BENEDICTION + CULT OF FIRE + MORTEM + ENDSTILLE + SYLVAINE + THY CATAFALQUE + CHAPEL OF DISEASE + ABYSMAL GRIEF + EÏS + PERCHTA + IMHA TARIKAT + PHANTOM WINTER + SUR AUSTRU + CIEMRA + FAIR OF THE FORGOTTENCHAPEL OF DISEASE in neuer Besetzung. Sänger und Gitarrist Lauren Teubl hat ja im vergangenen Jahr den Ausstieg der restlichen Musiker bekannt gegeben und hat ein neues Line-Up formiert. Im Februar 2024 erschien Echoes of Light, das noch in der alten Formation eingespielt wurde. Der Metal Hammer prophezeite sogar: „An Echoes of Light kommt 2024 kein Death Metal-Fan vorbei!“ Daher waren die Erwartungen an das neue Line-Up umso größer. Trotz der frühen Uhrzeit (14:30 Uhr) war das Werk erstaunlich voll. Die Kölner überzeugten mit ihren energetischen und intensiven Death-/Blues-/Rock-lastigen Kompositionen, die nie langweilig werden, verbunden mit der eigenen knurrigen Singweise von Shouter Lauren. Man durfte schon mal einen ersten Höhepunkt des zweiten Tages erleben.
Setlist:
- Echoes Of Light
- A Death Though No Loss
- Song Of The Gods
- Void Of Words
- Oblivious Obnoxious Defiant
- Selenophile
ENDSTILLE hatten nun ihren Slot im Werk. Dieser war leider nicht ganz stimmig, teils fehlende Koordinierung zwischen den Musikern, gepaart mit Unterbrechungen (ein Teppich wurde verlegt, um ein Ausrutschen zu vermeiden). Sänger Zingultus katapultierte seine Vocals in die Halle, begleitet von Gitarrensalven. Höhepunkte in der Setlist: Dominanz und das fast eingehende Ripping Angelflesh. Enstille sind keine einfache Band, man muss sich auf deren aggressiven Black-Metal einlassen können. An diesem Tag konnten sie das jedoch nicht zur Gänze umsetzen.
Setlist:
- Dominanz
- Pro Patria Mori
- Ripping Angelflesh
- Anomie
- Sick Heil
- Jericho Howls
- Conquest In Atheism
- Depressive/Abstract/Banished/Despised
- Endstilles Reich
- Frühlingserwachen
MORTEM waren um 18:10h an der Reihe. MORTEM waren in den 1980er-Jahren Teil des ”Inner Circle” in Oslo, blieben aber in ihrem Bekanntheitsgrad weit hinter anderen Bands zurück. Sie lösten sich recht bald auf und seit 2018 sind MORTEM zurück und nun auch bereit, neue und alte Fans zu generieren. Neben einem Demo (Slow Death) veröffentlichten sie noch ein Album „Ravnsvart“, mit dessen Titeltrack sie das Set eröffneten.
Wer auf klassischen Black-Metal steht, wurde hier gut bedient. Das teilweise bizarre Gehabe des Sängers Marius Vold musste man halt ausblenden.
Der Club tauchte nun ein in Dunkelheit (=CIEMRA). CIEMRA, eine noch junge Band aus Belarus, bereiteten sich auf ihren Gig vor.
Nomen est Omen - Kerzen auf der Bühne, Weihrauch geschwängerte Luft. Die Sängerin und die Musiker in Kutten und Masken, Rauch satt und somit nichts Neues. Es war randvoll und somit kamen sie definitiv gut an.
20:55 Uhr/Club: PHANTOMWINTER – Eine Band, auf die ich mich sehr gefreut hatte. Sie haben ein relativ neues und starkes Album mit im Gepäck: „Her Cold Materials“. Roh und facettenreich, gegründet 2014 in Würzburg, Post-Metal vom Feinsten, aber eigentlich sind sie nicht strikt einzugrenzen und überraschen mit vielen Elementen, manchmal doomig, atmosphärisch, dann wieder episch Black. Die Band hat zwei Sänger, deren Stimmen sich ergänzen und kontrastieren. Wenn man sich auf das einlässt, dann kann man ein Konzert-Erlebnis genießen, das lange nachwirkt. Sie sind heuer für das Party.San-Festival gebucht, sehr gut! Ich schaue mir die Jungs dort definitiv wieder an!
Setlist:
- Bombing the Witches
- When I Throw Up
- Shadow Barricade
- Dark Lanterns
- The Unbeholden
- Frostcoven
- Avalanche Cities
Spielzeit für CULT OF FIRE, eine Black Metal Band aus Tschechien. 2010 gegründet, blickt die Band schon auf etliche Veröffentlichungen zurück und bringt im April 2024 ihr neues Album "Čtvrtá Symfonie Ohně" an den Start. Was soll man aber über eine derartige Darbietung schreiben?
Ein bunter Altar auf der Bühne mit Kerzen, Früchten, Anbetung hinduistischer Götter – wir begeben uns in den Gastgarten, um dort in Ruhe ein Bierchen zu trinken. Immer alles Geschmacksache!
SODOM – Time im Werk, pünktlich um 21:50h. Tom und seine Musiker (Blackfire, Segatz und Merkel) haben ein spezielles 80er Jahre Set angekündigt, somit genau das Richtige für alle SODOM-Fans und das waren hunderte! Die Thrasher wurden abgefeiert bei Krachern wie „Sodomized“, „The Saw is the Law“ oder „Blasphemer“. Tom kann es mit seinen Fans, erst einmal mit einem Bierchen zugeprostet, dann noch ein Seitenhieb zum verlorenen Fußballspiel der Bayern gegen Dortmund vom Vorabend. Das tut aber der ausgezeichneten Stimmung keinen Abbruch. SODOM haben an diesem Abend wieder einmal gezeigt, wie es geht. Trotz der über 40 Jahre auf dem Buckel… „In the Sign of Evil“, gerne noch oft! Setlist:
- Among The Weirdcong
- Jabba The Hut
- The Crippler
- Sodomized
- The Saw Is The Law
- Blasphemer
- Tired And Red
- The Conqueror
- Proselytism Real
- Nuclear Winter
- Let’s Fight In The Darkness Of Hell
- Sodomy And Lust
- Outbreak Of Evil
- Better Off Dead
- Agent Orange
- Obsessed By Cruelty
- Remember The Fallen
- Ausgebombt
- Bombenhagel
BENEDICTION folgten als letzte Band des Festivals. Die Besucher haben gut durchgehalten und das Osterwochenende war nun leider schon wieder vorbei. Nach Sodom haben wir den Heimweg angetreten und daher die Engländer dieses Mal versäumt. Benediction ist eine Institution, immer ein Garant für ein Live-Erlebnis, daher ein mehr als würdiger Ausklang des DEMM 2024.
Wir verbrachten zwei wirklich gemütliche Tage bei angenehmen Temperaturen und bester Organisation. Ein Festival, bei dem es um die Musik geht. Man ist umgeben von szeneinhärenten Metalheads jeden Alters. Gott sei Dank keine Belustigungen und kein Rummel, sondern ein Ort für laute Töne sowie zum Abhängen mit exzellentem bayerischem Bier zu fairen Preisen! Diese kleineren Festivals braucht der Metal, dann ist alles gut, so wie es ist. Unseren Dank dafür an die Veranstalter von MRW Concerts, die dies jedes Jahr aufs Neue ermöglichen.
Wir freuen uns schon auf das, was dann kommt zu Ostern 2025 und werden euch auf dem Laufenden halten, sobald die ersten Ankündigungen verlautbart werden. Bis dahin einen ausgiebigen und anstrengen Festival-Sommer und bleibt LAUT!
Bericht von Petra Welles,