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Pertti Kurikan Nimipäivat, kurz PKN: So heißt die Punkband, die für Finnland beim Eurovision Song Contest antritt. Die vier Musiker sind allesamt behindert.
Finnland setzt nach seinem ECS-Sieg 2006 mit der gruseligen Prollmetal-Truppe Lordi auch im kommenden Gesangswettbewerb einen besonderen Akzent: Die Band Pertti Kurikan Nimipäivat – kurz PKN – besteht aus Punkrockern mit Behinderungen und setzte sich am Samstagabend beim finnischen Vorentscheid mit 36,2 Prozent der Anruferstimmen gegen die Konkurrenz durch.
Mit dem Titel "Aina mun pitää" (Deutsch: Ich muss immer, Englisch: I always have to) treten sie nun zunächst am 19. Mai im ersten Semifinale des Eurovision Song Contest für Finnland an. Die Chancen stehen gut, dass die nordischen Punks beim Finale am 23. Mai in Wien, die Konkurrenz in Grund und Boden rocken. In den wenigen Wettbüros, die bereits jetzt ESC-Wetten anbieten, wurde Finnland – knapp hinter Italien und Estland – auf den Bronzerang katapultiert.
Die Punkband – der Name bedeutet "Pertti Kurikkans Namenstag", Frontmann Kurikka ist Sänger und Gitarrist – wurde nach einem Workshop für Menschen mit Behinderungen gegründet, dort hatten sich die drei Musiker 2009 kennengelernt. Drei der vier Punkrocker sind mit dem Downsyndrom auf die Welt gekommen, einer ist Autist. Bassist Sami Helle sagte nach dem Sieg seiner Band mit Tränen in den Augen, er hoffe, dass "die Leute bereit sind für die Punkmusik von vier behinderten Männern".
PKN sind in Finnland, aber auch im europäischen Ausland bereits durch einen Dokumentarfilm bekannt geworden. "The Punk Syndrome", ein Film von Jukka Kärkkäinen und Jani-Petteri Passi, gewann bereits 2012 beim Internationalen Kurzfilmfestival in Tampere (Finnland) den Publikumspreis.
Neben der ungewöhnlichen Chromosomenanzahl wartet die Band mit einer weiteren Besonderheit auf: Sollte es ihr Titel bis ins Finale nach Wien schaffen, wäre er mit einer Minute und 27 Sekunden der kürzeste Eurovision-Song aller Zeiten. Für einen Punkrocksong ist das Werk von PKN allerdings ganz normal lang und dreckig.
Quelle: Die Welt Foto: AFP
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